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Ortsteil Straßberg

Erstmals von sich reden machte Straßberg 1194. Die Vögte Ekkehard und Heinrich von Straßberg bezeugten eine Schenkungsurkunde durch Otto von Lobdaburg. Ihre Burg stand auf dem Gelände der heutigen Kirche und des alten Friedhofes. Vermutet wird die Errichtung im Zuge der deutschen Ostsiedlung, also der Einwanderung deutschsprachiger Siedler um 1100.

Die Vögte führten ein eigenes Wappen und Siegel. Straßberger Vögte errichteten vor Mitte des 13. Jh. die Burg Voigtsberg, nach der sich eine Linie fortan nannte. Die übrigen Straßberger bezeichneten sich seit 1267 als "de Lantecke" - nach dem Bau einer weiteren Burg am Standort des heutigen Laneckhauses bei Geilsdorf orientierte sich ein Straßberger Richtung Oelsnitz, und die Burg Voigtsberg erschien auf der geschichtlichen Bühne. 1276 ist der Vogt von Plauen bereits im Besitz des Gebietes um Straßberg.


Errichtung der Kirche im Jahr 1576

1550 ging Neundorf und ein Teil von Straßberg als Schenkung an den Landrentmeister Reibold, der den Rest von Straßberg noch ankaufte. Ein Reibold ließ auch 1576 die Kirche errichten als eine der ersten evangelischen Kirchenbauten in Sachsen. Einen eigenen Pfarrer gab es nicht. Landdiakone betreuten die Gemeinde. Georg Samuel Dörffel, bekannt durch seine astronomischen Forschungen, übte dieses Amt 1671- 1685 aus.

Anbindung an die Bahn

1647 entstand die erste Schule- ebenfalls für Kinder aus Kobitzschwalde und Unterneundorf. Nach 1990 wurden die Klassenräume zu Wohnungen umgebaut. 1873 begann der Bau der oberen Bahn und die "Fünfbrücken" wurde errichtet. Diese Brücke über den Rosenbach wurde 2008 durch eine Einbogenkonstruktion ersetzt. Die untere Bahn wurde 1875 in Betrieb genommen. Einen eigenen "Bahnhof" hat der Ort aber erst seit 2006.

Entwicklung vom Bauerndorf zum Wohnort für junge Familien

Bis etwa 1900 war Straßberg ein Bauerndorf mit 25 größeren und kleineren Hofstellen, dem Rittergut, der Mühle und einer Schmiede. Durch den industriellen Aufschwung in Plauen erfolgte reger Hausbau. Einwohner "gingen auf Arbeit" in die Stadt, überwiegend in Spitzenstickereien. Das Zellwollgelände, ebenfalls Straßberger Gemarkung, wurde 1935 an die Stadt abgegeben.

Nach der Wende wurden in Straßberg Eigenheimgebiete erschlossen und viele junge Familien entschlossen sich, auf dem Land in Stadtnähe zu wohnen. Seit der Eingemeindung 1999 ist Straßberg Ortsteil von Plauen, erhielt eine Ortschaftsverfassung und einen Ortschaftsrat.

Heute grenzt Straßberg mit seiner neuen Wohnsiedlung unmittelbar an die Wohnsiedlungen Neundorf und die Possig.


Verwendete Literaturquellen:

  • Plauen und das mittlere Vogtland, Berlin 1986
  • Weiß, Frank: Straßberg im Vogtland, in: Sächsische Gebirgsheimat 1982 (Kalender), 12. - 18.04.1982
  • Fickert, Friedbert: Ev.-Luth.Kirche Straßberg/Vogtland, Regensburg 1994