Ein Klimaanpassungsmanager für die Stadt
Die Stadt Plauen beabsichtigt einen Klimaanpassungsmanager (KAM) einzustellen. Worum es sich dabei genau handelt, wird im Folgenden erklärt.
Was ist ein Klimaanpassungsmanager?
Ein Mitarbeiter, der sich mit der Anpassung der gesamten Stadt an die Folgen des Klimawandels befasst.
Warum sucht Plauen einen, warum jetzt?
In den vergangenen Jahren sind die Folgen des Klimawandels in Plauen zunehmend spürbar geworden; diese Entwicklung wird uns auch in den kommenden Jahren begleiten. Das Hochwasser im Juli 2021, die Hitze und Trockenheit in diesem Sommer, die auch im Stadtwald wieder zu vermehrten Problemen beim Borkenkäferbefall und beim Anwachsen junger Bäume führt – das sind Problemstellen, für die jetzt Lösungen entwickelt werden müssen. Der konkrete Start für den Klimaanpassungsmanager hing tatsächlich von den Fördermitteln ab, die im Januar 2022 beantragt werden konnten und im August bewilligt wurden.
Was ist der Unterschied zur Energie- und Klimaschutzmanagerin?
Der Klimaschutz kümmert sich um die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen, um die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, entsprechend der Klimaschutzziele. Dazu gehört z.B. der Ausbau erneuerbarer Energien oder die Senkung unserer Energieverbräuche.
Die Klimaanpassung befasst sich mit den Folgen des Klimawandels, die bereits eintreten und an die sich eine Stadt anpassen muss. Das sind v.a. häufigere Extremwetterereignisse wie Hochwasser, Hitze, Dürre. Eine Stadt muss diesen Herausforderungen gewachsen sein, bspw. durch einen geeigneten Hochwasser- und Gewässerschutz, die Pflanzung hitzeverträglicher Bäume, Dach- und Fassadenbegrünung oder die Errichtung von Anlagen zur Regenrückhaltung.
Ab wann ist er einsetzbar?
Die Besetzung der Stelle zum 01.12.2022 geplant.
Welche Aufgaben hat er zu erfüllen?
In den ersten 2 Jahren soll der Klimaanpassungsmanager ein Konzept für Plauen erstellen, wie die Stadt an die zu erwartenden Klimaveränderungen angepasst werden kann. Dieses Klimaanpassungskonzept wird mit Unterstützung eines externen Ingenieurbüros erstellt. Dabei können bspw. Hochwassergebiete analysiert und geeignete Schutzmaßnahmen entwickelt werden oder ein Hitzeaktionsplan enthalten sein. Anschließend ist vorgesehen, eine weitere 3-jährige Förderung für die Umsetzung des Konzepts zu beantragen.
Was verspricht sich Plauen davon?
Die Stadt bereitet sich mit dem KAM auf die Herausforderungen der Zukunft vor. Der Klimawandel bringt enorme Veränderungen mit sich, für städtische Infrastrukturen, Ökosysteme und die Bevölkerung. Die klimatischen Veränderungen können zu großen Schadensereignissen führen, wenn die Stadtentwicklung diese nicht berücksichtigt.
Ist das eine geförderte Stelle?
Ja, die Personalkosten für den Klimaanpassungsmanager sowie die Ausgaben für das externe Ingenieurbüro werden vom Bundesumweltministerium für 2 Jahre anteilig gefördert (90%). Danach kann eine Anschlussförderung für weitere 3 Jahre beantragt werden (90%).
Ellen Liebner