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Datum: 17.01.2025

»Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren« macht's möglich - Villa Postplatz mit Neustart nach der Winterpause

Über 220 Veranstaltungen und etwa 6.000 Nutzer in sechs Monaten - der Plan der Markus-Paulus- Kirchgemeinde und der Stadt Plauen, im Zentrum direkt am Tunnel eine Begegnungsstätte für alle Plauener zu schaffen, ist mit der 2024 eröffneten Villa Postplatz aufgegangen. Doch trotz viel Anerkennung und Zuspruch, auch von Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping, beim Besuch der Begegnungsstätte im vergangenen Sommer gab es für 2025 keine Fortsetzung der Förderung im Landesprogramm „Soziale Orte“ mehr. Bürgermeister Tobias Kämpf kann und will das nicht akzeptieren: „Ein Projekt, das schon nach wenigen Monaten eine derart gute Bilanz vorweisen kann und noch viel Potential hat, wird einfach nicht weiter gefördert. Wir werden alles uns Mögliche tun, um das Angebot aufrecht zu erhalten.“ Geholfen hat, dass der Kommunale Präventionsrat (KPR) ein Teilprojekt im Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ initiiert hat. Daraus erhält die Stadt und damit auch der KPR bis November 2025 gezielt Fördermittel, um die Innenstadt zu beleben und attraktiver zu machen. Bisher wurde ein Großteil der Mittel für die Anschaffung von Sportartikeln für ein vielfältiges Sport- und Freizeitangebot in der Innenstadt verwendet. Damit wurden auch Vereine und Personen gebunden, die das Angebot begleiten. Basketball, Tischtennis, Badminton, Volleyball, Kickern und Fußball-Dart konnten so ermöglicht werden. Das Angebot wird es auch in diesem Jahr geben. Zusätzlich werden jetzt Mittel in den Betrieb der Begegnungsstätte investiert.

„Auch, wenn zukünftig keine zwei Mitarbeiter mehr ganztags von Montag bis Freitag zur Verfügung stehen werden, wird es mit den bisherigen Partnern ein vielfältiges Angebot an dem Standort geben“, so Frank M. Zabel, Koordinator des KPR und verantwortlicher Teilprojektleiter.

Wirtschaftsförderer und ZIZ-Projektleiter André Körner sieht das Geld gut investiert: „Sport-, Freizeit und Kulturangebote rund um den ‚Tunnel‘ schaffen ein friedliches Miteinander, beleben die Innenstadt und erfüllen damit zu 100 Prozent den Fördergedanken des Programms.“

Dauerhaft sind zeitlich begrenzte Lösungen jedoch kein Ersatz für einen nachhaltigen Betrieb der Einrichtung. Eine qualitativ und quantitativ hochwertige soziale Arbeit benötigt eine sichere und langfristige Finanzierung. Selbst wenn es mit dem neuen Sächsischen Haushalt wieder Förderung über das Programm „Soziale Orte“ geben sollte, ist auch die Landesregierung in der Pflicht, langfristig die Finanzierung derartiger Projekte mit regelmäßigen Zuschüssen und nicht mit befristeten Förderungen zu unterstützen.  

Der KPR wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Deutschen Bundestag und Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

Bild vergrößern: Villa Postplatz an der Melanchthonstraße im April 2024 Stadt Plauen © Stadt Plauen
Villa Postplatz an der Melanchthonstraße im April 2024