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Datum: 17.10.2022

Alte Fotos zeigen Arbeiten an der Wandgestaltung

Wer Näheres über die Arbeit der Künstler Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht aus dem Jahr 1976 im Eingang des Neuen Rathauses wissen wollte, der hatte am Sonntag (16. Oktober) die beste Möglichkeit, sich zu informieren. Denn erstmals fand der Tag der Restaurierung in Plauen statt und Fachleute lieferten in Vorträgen, bei Führungen und in einer Ausstellung viel Hintergrundwissen zu dem Thema. Diplom-Restaurator Torsten Niemoth vom Landesamt für Denkmalpflege und sein Kollege Martin Fliedner berichteten im Stadtarchiv über die Arbeiten an der Wandgestaltung und über die Historie des Werks. Martin Fliedner ist der mit dem Rathauseingang beauftragte Restaurator.

Das im Volksmund als „Geisterbahn“ bezeichnete Bild sei „für ein Rathaus in dieser Zeit ungewöhnlich“ gewesen, ordnete Torsten Niemoth diese Gestaltung ein. Die beiden Künstler hätten damit jedoch eines ihrer besten Kunstwerke geschaffen. Die Grundlage bildete ein von den beiden bereits 1971 als Patent eingereichtes neues Beschichtungsverfahren. Das Ziel sei dabei gewesen, „die Farbigkeit auf lange Zeit zu halten“. Mit derlei Kunst wollte man zu jener Zeit „Lebendigkeit in monotone Bauwerke bringen“, ergänzte Torsten Niemoth. Das geschah nicht nur in Plauen. Kracht und Alder waren auch anderswo aktiv.

Die Ausstellung im Erdgeschoss des Rathausturmes stellt das Thema anschaulich dar. Auf einem der Bilder sieht man Karl-Heinz Adler im Sommer 1976 im Plauener Rathauseingang bei der Arbeit. Das Foto stammt von seinem Künstlerkollegen Friedrich Kracht. Auch das Pförtnerhäuschen aus DDR-Zeiten ist zu sehen, das die Denkmalschützer stutzig gemacht hat. Denn die auf jenem Bild hinter dem Häuschen zu erkennende Wandgestaltung war unbekannt und noch unter Putz verborgen. Aufgrund dieser Darstellung wurden diese 18 Quadratmeter großen Flächen am Eingang auch noch freigelegt. Die Lebensläufe der beiden Akteure und viele weitere Informationen ergänzen die Schau, die in den nächsten vier Wochen noch in dem Verwaltungsgebäude zu sehen ist.

Torsten Niemoth vom Landesdenkmalamt lobte in seinem Vortrag den Beschluss des Stadtrates zur Restaurierung. „Damit ist ein großartiges Kunstwerk wieder geschaffen worden“, betonte er. Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, können Besucher des Rathauses diese Arbeit wieder in ihrem ganzen Umfang besichtigen.

Bild vergrößern: Tag der Restaurierung - Adler-Kracht Kunstwerk im Rathaus Eingang: li Restaurator Martin Fiedler Ellen Liebner
Tag der Restaurierung - Adler-Kracht Kunstwerk im Rathaus Eingang: li Restaurator Martin Fiedler