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Datum: 17.06.2020

Historisches Epitaph-Gemälde kehrt zurück nach Plauen

Die Freude ist groß: Ein Gemälde, welches das Epitaph von Burggraf Heinrich IV. von Meißen mit der ältesten Stadtansicht Plauens zeigt, ist zurück in Plauen. Museumsdirektor Dr. Martin Salesch nahm das Bild in Empfang. Im Vogtlandmuseum wird der Schatz verwahrt und zukünftig auch öffentlich zu sehen sein.

In Plauen, so ist es überliefert, war der Burggraf nur einmal für hundert Tage. Dennoch fühlte er sich so mit seiner Herkunftsstadt verbunden, dass er nach seinem frühen Tod 1554 wunschgemäß in der Plauener Johanniskirche bestattet wurde. Das Epitaph des Burggrafen, gemalt von Wolfgang Krodel dem Älteren, einem Schüler von Lukas Cranach, entstand 1562. Das Holzbild, welches etwa vier Meter hoch war, 170 Taler kostete und offenbar von den Söhnen in Auftrag gegeben wurde, schmückte viele Jahre die Johanniskirche, bis man es 1815 beim Umbau entfernte. Das Epitaph kam ins Schleizer Schloss, wo wohl beide 1837 verbrannten.

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Übergabe des historischen Epitaph-Gemäldes an das Vogtlandmuseum

"Glücklicherweise waren vom Epitaph von Heinrich IX. Kopien angefertigt worden, möglicherweise drei, zwei kennen wir. Eine hängt auf Schloss Burgk, eine kam nach 1945 nach Plauen." Bis vor zehn Jahren gehörte das Epitaph-Gemälde - es wurde stark verkleinert gegenüber dem Original gemalt - dem Vogtlandmuseum, bis die Nachfahren der Reußen Restitutionsansprüche stellten, das Bild zurück gegeben werden musste. Erst voriges Jahr konnte man das Werk für 1800 Euro kaufen. Wegen der Corona-Pandemie verschob sich der Übergabe-Termin dann noch um einige Monate.

Das Bild, auf welchem Heinrich IX. mit verklärtem Blick nach oben schaut, hat für die Stadt eine große Bedeutung. Der Hintergrund zeigt die älteste Stadtansicht von Plauen.

Gezeigt werden soll das Gemälde im Vogtlandmuseum zukünftig in einer Dauerausstellung, in welcher es um die Vögte geht. Ab 1. Juli hat das Museum übrigens wieder regulär geöffnet. Am 5. Juli beginnt eine Sonderschau zur Würdigung des verstorbenen Plauener Malers Manfred Feiler.