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Datum: 22.09.2022

Modellprojekt: Energetisches Bauen

Das Städtebau-Modellprojekt der Bundesregierung ermöglicht es, in Plauen unter Berücksichtigung moderner energetischer Ansprüche Baumaßnahmen umzusetzen. Rund 50 Millionen Euro werden insgesamt in der Stadt investiert, wobei Gelder von Bund und Land fließen und ein städtischer Eigenanteil von 5 Millionen Euro aufgebracht werden muss. Projektleiterin Birgit Winkler: „Wichtige Anforderungen bei der Umsetzung sind der klimagerechte Umbau unter Nutzung regenerativer Energien, neue Mobilitätsformen und das Nebeneinander von Sport, Wohnen und Freizeit. Ein wesentlicher Teil der notwendigen Energiemenge soll aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.“

Erweiterung Stadtbad Plauen unter Nutzung regenerativer Energien

Das Stadtbad ist das einzige Sporthallenbad in Plauen und dem Vogtlandkreis und von einer deutlichen Überbelegung gekennzeichnet.

Mit der Erweiterung des Schwimmbades soll der vollständige Bedarf für Schulen, Schwimmvereine und die Öffentlichkeit abgedeckt werden. Durch den Einsatz regenerativer Energien soll eine nachhaltige Bewirtschaftung erfolgen. Die Betreibungskosten können durch die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur des Stadtbades sowie des vorhandenen Personals deutlich reduziert werden.

Insgesamt werden rund 16,5 Millionen Euro investiert.

Wesentliches Ziel des Vorhabens ist eine bilanziell klimaneutrale Energieversorgung des Neubaus. Insgesamt soll das gesamte Stadtbad bilanziell innerhalb eines Betriebsjahrs nicht mehr Treibhausgase ausstoßen als vor dem Anbau. Weiterhin ist eine energetische und regelungstechnische Verknüpfung der Anlagen im Altbau mit denen des Neubaus vorzusehen. Hierfür wird eine Variantenuntersuchung beauftragt, welche eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durchführt und eine empfohlene Vorzugsvariante für eine Aufgabenstellung für den Erweiterungsbau erarbeitet.

Stromerzeugung und Wärmegewinnung sind die wesentlichen Kostenfaktoren in der Betreibung, daher liegt ein Schwerpunkt in der Nutzung von:

  • erneuerbarer Energien – z.B. Photovoltaikanlagen, evtl. Geothermie oder Wasserkraft
  • effiziente Wasseraufbereitung, Rückgewinnung Wärme und Wasser aus Abwasser
  • Speicherung und Nutzung von Oberflächenwasser (Regen)

Im Besonderen in der Technik des Bestandes und des Anbaus:

  • energieeffiziente Lüftungsanlagen und Umwälzpumpen
  • LED-Lichttechnik
  • energieeffiziente Filtertechnik
  • einheitliche Gebäudeleittechnik

Bis 30. Juni 2023 erfolgt außerdem die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des vorhandenen Sportbades. Mit dieser Anlage sollen bis zu 90.000 kWh Strom erzeugt werden, das entspricht 20 Prozent des jährlichen Strombedarfs.

Bau Dreifeldhalle Lessing Gymnasium

Hier werden mehrere Wärmeerzeuger und Energieträger kombiniert: eine mit Strom betriebene Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Beheizung, ein Blockheizkraftwerk mit Erdgas, das Strom erzeugt und dessen Abwärme zum Heizen und zur Warmwasserbereitung genutzt wird.

Die Gasleitungen und Gasgeräte sollen als H2-ready ausgeführt werden. Das bedeutet, dass künftig bis zu 20 Prozent Wasserstoff dem Erdgas beigemischt werden kann.

Hinzu kommt eine Photovoltaik Anlage auf dem Dach, die ebenso Strom erzeugt.

Gemäß Energiebetrachtung können so voraussichtlich ca. 20 Tonnen CO2 pro Jahr gegenüber den gesetzlichen Mindestanforderungen eingespart werden.

Die geplante Gebäudeautomation rundet dabei das Konzept ab. So werden die Anlagen untereinander bestens angesteuert und die Zähler werden elektronisch ausgelesen, sodass ein strenges Monitoring ermöglicht wird.

Bild vergrößern: Entwurfszeichnung Sporthalle Lessing-Gymnasium ARGE Fugmann Architekten GmbH - Bauplanung Plauen GmbH
Entwurfszeichnung Sporthalle Lessing-Gymnasium