Neuer Nord-West-Flügel des Rathauses fertiggestellt
Eine farbenfrohe Wandgestaltung, moderne Architektur und mehr Platz für Bürger und Mitarbeiter – das ist das Ergebnis der Sanierung des Nord-West-Flügels des Plauener Rathauses. Mittlerweile sind die zahlreichen Teilprojekte alle abgeschlossen. Die Fraktionen haben neue Räume im 3. Obergeschoss erhalten, das Bürgerbüro empfängt die Besucher im hellen und modernen Foyer, das Fachgebiet Pass- und Meldewesen ist ins Rathaus eingezogen und die Mitarbeiter haben nun bessere Bedingungen für die Abwicklung der Bürgeranliegen.
Auch die Außenanlagen wurden im Rahmen der Sanierung neu gestaltet. Im Februar konnten die witterungsbedingt unterbrochenen Bauarbeiten an den Außenpodesten und der Treppenanlage wieder aufgenommen werden. Die Treppenpodeste erhielten eine neue Abdichtung und Dämmung. Die vorhandenen Natursteinplatten und Stufen konnten teilweise wieder eingesetzt werden. „Die Arbeiten an den Außenanlagen laufen seit Anfang April und konnten bis Ende Mai abgeschlossen werden“, so Projektleiterin Jana Sachse. Das bedeutet: Die Bürger können den Haupteingang wieder offiziell seit dem 3. Juni nutzen.
Auffällig dort ist die neu errichtete Glasgedenktafel mit historischem Fotodruck, die an den Eingangsstufen vor der Glasfassade an die Ereignisse des 7. Oktobers 1989 erinnert: An diesem Tag versammelten sich in Plauen mehrere tausend Menschen am damaligen Otto-Grotewohl-Platz (Tunnel), um gegen das SED-Regime zu protestieren. Die Bürger drängten aufgebracht Richtung Rathaus. Die Lage war äußerst angespannt und schließlich konnte erst der damalige Superintendent Thomas Küttler die aufgebrachte Stimmung entkräften. Damit fand in Plauen die erste Massendemo gegen die bestehenden Herrschaftsstrukturen in der damaligen DDR statt, die friedlich blieb.
Über die Treppen gelangen die Besucher in den neu angelegten Vorraum zum Foyer. Dort befindet sich die restaurierte Wandgestaltung von Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht, die im April durch den Restaurator Martin Fliedner fertiggestellt und am 29. Mai feierlich von der Wüstenrot Stiftung an die Stadt Plauen übergeben wurde. Die Restaurierung des Kunstwerkes mit Gesamtkosten in Höhe von 165.000 Euro hat die Wüstenrot Stiftung finanziert.
„Den Besuchern des Rathauses eröffnet sich ein völlig neu gestalteter, barrierefreier Haupteingang. Über eine Automatiktür in der großzügig angelegten Glasfassade erreicht man den bisher ungeschützten Treppenbereich. Ein Plattformlift in der Treppenmitte sichert den barrierefreien Zugang zum Foyer mit Bürgerbüro und Einwohnermeldeamt. Ich freue mich, dass wir dieses große Projekt nun zu Ende bringen konnten und den Bürgern einen hoffentlich angenehmen Besuch im Rathaus ermöglichen können“, so Jana Sachse.
Insgesamt wurde von April 2019 bis Mai 2024 an der Sanierung und Modernisierung gearbeitet. Die Kosten belaufen sich auf rund 13,6 Millionen Euro, wovon rund 8 Millionen Euro durch Fördermittel der Bundesrepublik sowie des Freistaates Sachsen aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ und „Lebendige Zentren“ übernommen wurden.