Plauener Bildhauer Johannes Schulze verstorben
Der über die Stadtgrenzen Plauens hinaus bekannte und geachtete Bildhauer Johannes Schulze ist am 12. März mit 85 Jahren nach langer, schwerer Krankheit verstorben.
„Mit Betroffenheit und Trauer habe ich dies zur Kenntnis nehmen müssen“, so Plauens Oberbürgermeister Steffen Zenner. „Plauen verliert mit ihm einen gleichermaßen beliebten und geachteten Künstler, dessen vielgestaltig dynamisch-kraftvollen, eleganten und tiefsinnigen Werke das Stadtbild seit Jahrzehnten prominent bereichern.“
Zu wichtigen Beispielen in Plauen zählen dabei die Gedenktafel „Wir sind das Volk. 7. Oktober 1989“ (1993) vor dem Neuen Rathaus, die aus Theumaer Schiefer gefertigte Installation „Vogtländische Landschaft“ und die Plastik „Der große Jongleur“ in der Sparkasse am Komturhof sowie die in die Liste sächsischer Kulturdenkmale aufgenommene Statue „Der befreite Mensch“ (1985) am Albertplatz oder der Blumme-August an der Straßberger Straße.
Von den aus seinem Hauptbetätigungsfeld stammenden Schöpfungen – zumeist aus Holz, Metall und/oder Stein geschaffene Arbeiten, darunter Plastiken, Relieftafeln und Portraitbüsten – sind viele im öffentlichen Raum von Plauen und Chemnitz zu finden.
Johannes „Hannes“ Schulze wurde am 10. September 1939 in Plauen geboren. Von 1953 bis 1957 als Maurer ausgebildet und berufstätig, arbeitete er nach Abschluss eines Studiums an der Fachschule für Angewandte Kunst Leipzig im Jahre 1961 bis 1962 als Kunsterzieher und seither als freischaffender Bildhauer sowie Restaurator in seiner Heimatstadt. In letzterem Beruf war Schulze neben Plauen – wo er etwa die Sandsteinreliefs in der Vögtekapelle der Johanniskirche restaurierte – unter anderem auch in Eisenberg, Greiz und Meerane aktiv. Studienreisen führten ihn beispielsweise nach Moskau und Irkutsk.
Johannes Schulzes Werke wurden sowohl in Personalausstellungen – etwa 1984 im Vogtlandmuseum und 2019 in der Galerie des Bundes Bildender Künstler Vogtland e.V. – als auch im Rahmen zahlreicher überregionaler Ausstellungsbeteiligungen gezeigt.
Über Jahrzehnte engagiert und gut vernetzt, gehörte der Bildhauer von 1972 bis 1990 dem Verband Bildender Künstler der DDR an – Eintrittsarbeit war hier die Plastik „Musizierende Kinder“, die sich vor dem Plauener Arbeitsamt befindet. Danach war er ab 1991 Mitglied des Chemnitzer Künstlerbundes e.V. des Bundesverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler.
Als treue Wegbegleiterin und zentrale, zugleich unverzichtbare und unermüdliche Unterstützerin während seiner Karriere und im Privaten ist Johannes Schulzes Witwe Gudrun zu nennen. Ihr gebührt der Dank an die starke Frau, die im Hintergrund wirkt.
Oberbürgermeister Seffen Zenner: „Seine Heimatstadt wird dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren, seinen Angehörigen gilt mein tiefes Beileid.“