Schäden vom Hochwasser 2021 werden beseitigt
Das Hochwasser im Jahr 2021 hat in Plauen und seinen Ortsteilen hohe Schäden verursacht. In den Abend- und Nachtstunden des 13. Juli 2021 waren Teile von Wohn- und Gewerbegebiete in Plauen betroffen gewesen – dazu gehörten die Stadtteile Alt-Chrieschwitz, Stöckigt, Reusa mit Sorga, Großfriesen und Unterlosa. Über die Ufer traten damals der Friesenbach, der Stöckigtbach und der Großfriesener Kaltenbach, auch der Gondelteich in Kleinfriesen wurde überspült.
In nächster Zeit werden weitere in Mitleidenschaft gezogene Bereiche saniert und teilweise hochwassersicher aufgerüstet. Die Stadt erhält dafür Zuschüsse aus dem Förderprogramm „Billigkeitsleistungen zur Beseitigung der Starkregen- und Hochwasserschäden 2021“. Somit können weitere Maßnahmen des Wiederaufbauplanes vom 15. Juni 2024 umgesetzt werden.
Von den insgesamt 17 genehmigten Maßnahmen sind nach Abschluss der folgenden Projekte 16 umgesetzt. Jede Maßnahme musste geplant und Fördermittel dafür beantragt werden. Wenn erforderlich, war außerdem die Erteilung einer Wasserrechtlichen Genehmigung notwendig. Ergaben sich hieraus Kostenerhöhungen, wurden diese in einem weiteren Antrag angefordert. Dies führte letztlich zu den unterschiedlichen Ausführungszeiträumen.
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Apfelbaumweg in Sorga
Im Bereich zwischen Am Schäfereianger und Nußbaumweg soll die vorhandene und beschädigte Straßenentwässerung auf dem Apfelbaumweg in Sorga instandgesetzt werden. Dabei werden die vorhandene Entwässerungsleitung bis zum Birnbaumweg erweitert und zwei zusätzliche Einläufe angeordnet.
Ebenso sollen im Abschnitt zwischen Birnbaumweg und Nußbaumweg der vorhandene Graben nachprofiliert und die Fahrbahnränder saniert werden.
Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich am 19. August starten und bis zum 20. September abgeschlossen sein. Für diese Maßnahme werden rund 50.000 Euro investiert. Davon sind rund 26.000 Euro Fördermittel und 24.000 Euro Eigenmittel der Stadt.
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Teich Stöckigt
Der Teich in Stöckigt neben der Straße Zum Buchenberg wird teilweise entschlammt und der Abfluss wird durch die Erneuerung des Mönchablaufbauwerkes instandgesetzt. Inklusive Planung sind hierfür rund 84.000 Euro vorgesehen, die komplett aus den zur Verfügung gestellten Fördermitteln bezahlt werden. Von August bis September soll die Maßnahme umgesetzt werden.
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Gondelteich/Friesenbach
An vier Teilbereichen des Friesenbaches befinden sich aufgrund des Starkregens 2021 einige Schadstellen. Rund 150.000 Euro inklusive Planung werden für die vier Bauabschnitte insgesamt investiert. Auch hier werden zu 100 Prozent Fördermittel verwendet.
Die Arbeiten haben am 24. Juli begonnen und sollen voraussichtlich bis 30. September abgeschlossen sein.
„Der erste Bauabschnitt befindet sich im Bereich des Gondelteiches, zu dem parallel der Friesenbach verläuft. In diesem Bereich wird die vorhandene Natursteinmauer aus Pionierpflaster punktuell instandgesetzt. Die Schäden werden mit vorhandenen Steinen und passenden Wasserbausteinen ausgebessert. Das Gewässerbett des Friesenbaches wird im Baubereich nach Bedarf ausgeräumt und neu profiliert“, so Marcel Fröbisch vom Fachbereich Bau und Umwelt.
Im Bereich der Fußgängerbrücke an der Kleinfriesener Straße wird die stromabwärts links befindliche Flügelmauer abgebrochen. Zum Schutz des Brückenbauwerkes wird eine Böschungsbefestigung aus schweren Wasserbausteinen angelegt. Der Steinsatz wird bis zur Böschungsoberkante hergestellt, um das dahinterliegende Gelände zu sichern. Im weiteren Verlauf des Friesenbaches, nach dem Brückenbauwerk der Falkensteiner Straße, wird das bestehende Gewässerbett ausgeräumt und neu profiliert. Die vorhandenen Wasserbausteine werden zur Böschungsbefestigung verwendet. Fehlende Steine werden mit Wasserbausteinen mit einem Gewicht von 10 bis 60 Kilogramm ersetzt. Zur Befestigung der Gewässersohle werden 40 bis 200 Kilogramm schwere Steine verwendet. Die entstehenden kleinen Zwischenräume werden anschließend mit kleineren Steinen aufgefüllt.
Der zweite Bauabschnitt befindet sich am Friesenbach im Bereich der Falkensteiner Straße 23 und der Rangmühle. Das Gewässerbett des Friesenbaches wird auf einer Länge von rund 40 Metern ausgeräumt. Der Böschungsbereich auf der stromabwärts befindlichen linken Seite wird mit Gitterplatten aus Beton befestigt, um eine dauerhafte Stabilität der Böschung herzustellen. Der Unterbau wird aus einer rund 30 Zentimeter dicken Schicht aus frostunempfindlichem gebrochenen Mineralgemisch hergestellt. Der fertige Böschungsbereich wird anschließend mit einem Rasen begrünt.
Im dritten Bauabschnitt an der Autobahnbrücke der A72 ist geplant, das Gewässerbett des Friesenbaches auf einer Länge von rund 45 Metern auszuräumen.
„Die Pfeiler der Autobahnbrücke und der angrenzende Wirtschaftsweg müssen vor erneuten Ausspüllungen durch die Wassermassen geschützt werden. Um diesen Schutz zu erreichen, müssen die Gewässerböschungen auf beiden Seiten wiederhergestellt werden“, so Marcel Fröbisch vom Fachbereich Bau und Umwelt.
Im Bereich des Böschungsfußes werden großformatige Wasserbausteine mit einer Kantenlänge von 50 Zentimetern eingebaut. Die Böschungsbereiche werden mit Steinen befestigt. Die beschädigten Querrinnen im Wirtschaftsweg sollen mit Kleinpflastersteinen in Beton wiederhergestellt werden.
Im vierten und letzten Bauabschnitt wird das Gewässerbett in Stöckigt auf einer Länge von rund 64 Metern ausgeräumt. Die vorhandene Natursteinmauer am stromabwärts und stromaufwärts befindlichen rechten Ufer soll erhalten bleiben und instandgesetzt werden. Dazu werden im Fußbereich Wasserbausteine zur Befestigung verbaut.
„Nach dem Durchlass in der Kreisstraße K7837 werden die vorhandenen Anlandungen entfernt und das Gewässerbett vergrößert. Im Bereich der Prallhänge beim Mündungsbereich Ferbigbach in den Friesenbach werden ebenfalls Wasserbausteine in die Böschungsbereiche eingebaut, um die Erosion der Gewässerböschung zu vermeiden“, so Marcel Fröbisch.
Zur Unterstützung bei der Beseitigung der Schäden vom Regen und Hochwasser 2021 und dem nachhaltigen Wiederaufbau stellt der Bund über den Freistaat Sachsen Fördermittel zur Verfügung. Unternehmen, Privatpersonen, Vereine und Kirchen konnten die finanzielle Hilfe bis Ende September 2022 beantragen.
Die Stadt hat bislang Mittel in Höhe von 391.208,90 Euro ausgezahlt bekommen. Bewilligt wurden insgesamt 942.746,47 Euro aus dem Förderprogramm „Billigkeitsleistungen zur Beseitigung der Starkregen- und Hochwasserschäden 2021“.