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Datum: 25.02.2022

Solidarität mit den Einwohnern der Ukraine - Festhalle leuchtet ab heute Abend in Landesfarben

Krieg in Europa: Mit Sorge blicken auch die Plauener Richtung Ukraine. „Wir zeigen uns solidarisch mit den Einwohnern des angegriffenen Landes und verurteilen den russischen Einmarsch scharf. Krieg bedeutet immer unsägliches Leid für die Zivilbevölkerung. Dass dies in der heutigen Zeit in Europa wieder geschehen kann, ist unfassbar", so Bürgermeisterin Kerstin Wolf.

Als Signal gegen den Krieg und aus Solidarität mit der Ukraine, ihrer Bevölkerung und den Ukrainern, die in Plauen wohnen, wird ab heute Abend (18 Uhr) die Festhalle für zwei Stunden in den Farben der blau-gelben ukrainischen Landesflagge angestrahlt.

In Plauen wohnen 162 Bürger mit ukrainischer (83) oder ukrainisch-deutscher (doppelter, Anzahl: 79) Staatsbürgerschaft.

Städtefreundschaft mit Solotonoscha

Plauen pflegt seit 2016 außerdem freundschaftliche Kontakte nach Solotonoscha, eine rund 30.000 Einwohner zählende Stadt 140 Kilometer von Kiew entfernt. Alina Cherinko und ihr  Kollege Vadim Dziuban  besuchten 2017 die Spitzenstadt, um ein Praktikum in der Plauener Verwaltung zu machen.  2018 war Vitalij Vojtsehivskyj, der Bürgermeister von Solotonoscha, in Plauen; eine Delegation des Katastrophenschutzes der Ukraine traf sich im selben Jahr mit Mitarbeitern des Brand- und Katastrophenschutz des Vogtlandkreises. 2019 folgte der Gegenbesuch der Feuerwehr in der Ukraine: Feuerwehrchef Jörg Pöcker und sein Stellvertreter Mario Wetzstein verweilten Ende Mai 2019 auf ministerielle Einladung von Generalmajor Gwosd im ukrainischen Solotonoscha.

Coronabedingt sind die Besuche ab Anfang 2020 vorerst abgebrochen, Kontakt besteht jedoch weiterhin zu Vadim Dziuban, der immer als zuverlässiger Dolmetscher fungierte – ob bei den Treffen in Solotonoscha aber auch im Vogtland. Anja Linke, die Ansprechpartnerin für die Städtepartnerschaften bei der Stadt ist, hatte am 24. Februar mit ihm einen Austausch übers Mobiltelefon und per Mail: „Er berichtete über die aktuellen Zustände vor Ort. In Solotonoscha können die Bürger aktuell kein Geld abheben, es gibt keinen Sprit an der Tankstelle, man kann so gut wie keine Medikamente kaufen. Die Menschen horten Lebensmittel auf Vorrat, Straßen sind blockiert.“ Vadim Dziuban arbeitet derzeit in der Stadtverwaltung Solotonoschas und verbrachte den Donnerstag damit, Einberufungsbefehle auszugeben. Er sagt: „Die Lage bleibt sehr gespannt. Wie kann das im 21. Jahrhundert passieren? Das fragen wir uns alle und finden keine Antworten.“

Plauen gehört zu den ‚Mayors for peace‘

 Die Stadt Plauen selbst ist seit 12 Jahren Mitglied des internationalen Netzwerks ‚Mayors for peace‘ – ‚Bürgermeister für den Frieden‘. Diese internationale Nichtregierungsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Einfluss auf die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu nehmen und diese zu verhindern. Gegründet wurde das Netzwerk in Hiroshima im Jahr 1982 durch die Initiative des damaligen Bürgermeisters Takeshi Araki.

Bürgermeister beim Friedensgebet dabei

Heute Abend (25. Februar) findet 18 Uhr in der Johanniskirche ein Friedensgebet statt.

Dazu lädt die Ökumenische Nagelkreuzgemeinschaft Plauen ein.  Bürgermeisterin Kerstin Wolf und Bürgermeister Tobias Kämpf ist es ein Anliegen, dabei zu sein: „Wenn die Diplomatie versagt, die Worte fehlen, der Einfluss des Einzelnen und der Regierungen nicht vorhanden ist, dann braucht es die Kraft in der Gemeinschaft.“ Tobias Kämpf erinnert an die erfolgreichen Friedensgebete in den Stunden der Friedlichen Revolution 1989 – „Kerzen, Gebete, besonnene Reaktionen können eben auch Wunder bewirken.“

Die Beleuchtung der Festhalle wird vorerst weiterhin jeweils in den Abendstunden am Wochenende zu sehen sein und zu den Uhrzeiten der ökumenischen Friedensgebete Plauens. Diese finden ab kommende Woche wieder jeweils mittwochs 18 Uhr in der Johanniskirche statt.

Bild vergrößern: Festhalle Plauen wird in Farben der ukrainischen Landesflagge angestrahlt
Festhalle Plauen wird in Farben der ukrainischen Landesflagge angestrahlt