Spendenübergabe der Derichebourg GmbH in der Adventgemeinde Plauen
90 Tage Laufzeit – 130 Unterstützer mit über 150 Zuwendungen – 21.378 Euro an erreichter Spendensumme: Das ist das Ergebnis des erfolgreichen Crowdfundings für das Projekt „Bruchstelle 1938“ der Stadt Plauen. Dabei geht es um die Rettung eines Mauerrestes der 1938 zerstörten Plauener Synagoge und die Einrichtung eines kleinen und kreativen Gedenk- und Begegnungsortes.
Im April startete das Projekt zunächst mit einer Auftaktveranstaltung und kurz darauf mit dem Crowdfunding über das „Viele schaffen mehr“-Portal der Volksbank Vogtland. Das Spendenziel von 15.000 Euro wurde dabei weit überschritten. Vor allem Privatleute und Plauener Kirchgemeinden, aber auch die dem Projekt sehr verbundene Jüdische Gemeinde Chemnitz trugen ihren Teil dazu bei.
Zuletzt erhielt das Crowdfunding noch eine großzügige Spende des Unternehmens Derichebourg Umwelt GmbH mit Sitz in Düsseldorf, das eine Niederlassung in der Nähe von Plauen unterhält. David Cohen, der Geschäftsführer des Unternehmens, ist selbst jüdisch.
Dieses so wichtige Projekt mit einer Spende zu unterstützen, stellt für ihn neben der Signalwirkung, auch eine persönliche Herzensangelegenheit dar.
„In der heutigen Zeit ist es wichtig, offensiv gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus vorzugehen und dies ebenfalls in der Öffentlichkeit zu zeigen. Die Derichebourg Umwelt GmbH steht genau für diese Werte ein, Brücken für ein Verständnis füreinander zu bauen und nicht wegzusehen, sondern Missstände in diesem Bereich anzusprechen. Daher unterstützen wir – als die Derichebourg Umwelt GmbH – dieses Projekt sehr gerne und mit einem guten Gewissen“, so David Cohen.
Anlässlich dieser Kooperation besuchte Cohen am 21. August selbst Plauen und den historischen Ort der Synagoge, auf dem heute die Kapelle der Adventgemeinde Plauen steht, die dem Projekt ebenfalls sehr verbunden ist.
Mit ihm kamen Harry Neugebauer als Niederlassungsleiter in Weischlitz sowie Sylvia Dröse (Manager Contract + Compliance) vom Unternehmen Derichebourg. Teilgenommen haben neben Kulturbürgermeister Tobias Kämpf außerdem voraussichtlich noch Plauens Wirtschaftsförderer André Körner, Steffen Raab (Bürgermeister von Weischlitz), Stefan Filter als Pastor der Adventgemeinde und Clemens Uhlig als Projektkoordinator „Bruchstelle 1938“.
Über diese durch das Projekt entstandene und hoffentlich andauernde und ausbaubare Verbindung, aber auch über das bisher Erreichte generell freut sich auch Plauens Kulturbürgermeister Tobias Kämpf, der für das Projekt federführend verantwortlich ist und die Besucher von Derichebourg GmbH persönlich empfing.
Nun kann das Projekt in die nächste Phase gehen, wozu Fördermittel aus dem Sonderprogramm des Denkmalschutzes benötigt werden. Die Mauerformation der ehemaligen Synagoge wurde vor wenigen Jahren unter Denkmalschutz gestellt und kommt daher für eine Sonderförderung in Frage. Wenn die Finanzierung geklärt ist, können die Bauarbeiten im Frühjahr 2025 beginnen. Ist die Mauer stabilisiert und damit „gerettet“, kann die Sanierung des Reliktes beginnen und der Erinnerungsort entstehen, für den im Moment Ideen gesammelt werden. Ansprechpartner ist Clemens Uhlig, der als Projektkoordinator fungiert (Telefon: 03741 291 1444, E-Mail: Clemens.Uhlig@plauen.de).