Erster Bauabschnitt abgeschlossen: Synagogenmauer gesichert

Die Arbeiten zur Sicherung der historischen Synagogenmauer in Plauen kommen planmäßig voran. Der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen: Von der Senefelder Straße aus ist die neu errichtete Schwergewichtswand aus Stahlbeton bereits gut sichtbar. Sie stabilisiert die denkmalgeschützte Außenwand und wurde im vorderen Bereich eingebaut sowie wieder verfüllt.

Bei einer Bauberatung am 26. August mit Bauingenieur Thomas Schafferhans (Mylau), der Bernd Becker Bauunternehmung (Elsterberg) und Vertretern der Stadt wurde der Fortschritt als erfolgreich und komplikationslos bewertet. Da im hinteren Bereich der auf 15 Meter zu sichernden Mauer am historischen Baubestand nur noch Stampfbeton in einer geringeren Breite vorhanden ist, sind die Risiken des Einstürzens dort relativ hoch. Eine Schwergewichtswand ist an dieser Stelle daher nicht möglich, stattdessen wird eine niedrigere Stützkonstruktion eingesetzt. Zum Abschluss erfolgt der Lückenschluss im Mittelbereich. Gleichzeitig wird die Mauer trockengelegt und gegen Feuchtigkeit geschützt.

Neben den Sicherungsarbeiten entwickeln sich die Pläne für einen künftigen Gedenkort. Die Adventgemeinde Plauen stellt dafür eine Fläche unmittelbar an der Mauer zur Verfügung. Im Moment müssen Fördermittel beantragt und die Möglichkeiten gemeinsam mit dem Anlieger ausgelotet werden. Eine Arbeitsgruppe arbeitet an den Ideen, die bis 2026 umgesetzt werden sollen.

Unter dem Titel „Bruchstelle 1938“ setzt sich die Stadt Plauen unter Leitung von Kulturbürgermeister Tobias Kämpf für den Erhalt der Mauer ein. Bereits 2024 konnten durch ein Crowdfunding über 21.000 Euro gesammelt werden. Auch der Freistaat Sachsen und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützen das Projekt. Angestoßen wurde es von Bürgerinnen und Bürgern, die auf das Relikt der 1938 zerstörten Synagoge aufmerksam gemacht hatten.

Zum Tag des offenen Denkmals am 14. September können Interessierte von 14 bis 17 Uhr die historische Mauer besichtigen und sich über die geplanten Schritte informieren.

Weitere Informationen: www.plauen.de/bruchstelle1938