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Datum: 26.04.2018

»Vater und Sohn« als neue Ampelmännchen in Plauen

Vater und Sohn sorgen für beste Unterhaltung. In den kleinen Geschichten von e.o.plauen nehmen sie so manche Alltagssituation auf die Schippe und finden immer eine amüsante Lösung. Jetzt haben sie eine ganz neue Aufgabe: Die Figuren sind ab heute (26. April) als Ampelmännchen an der Fußgänger-Ampel Syra-/Hammerstraße in Plauen im Einsatz.
Der sächsische Verkehrsminister Martin Dulig überreichte die dafür notwendige Ausnahmegenehmigung des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr am 18. September 2017 an den Plauener Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer.

Heute setzte Andreas Degelmann von den Plauener Straßenbahnbetrieben (PSB) die Ampelscheiben vor Ort ein.
»Das ist für Plauen ein schönes Alleinstellungsmerkmal, Augsburg hat seine Puppenkiste und das Kasperle, Mainz die Mainzelmännchen und Plauen hat Vater und Sohn. Wir hoffen darauf, dass sich dies möglichst viele Menschen anschauen möchten und mehr über e.o.plauen und seine Vater- und Sohn-Geschichten erfahren möchten. Ich lade alle herzlich nach Plauen ein. Im Erich-Ohser-Haus erfahren Sie alles über den Künstler e.o.plauen«, freut sich Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer.

Ausnahmen bei Ampelmännchen werden nur sehr selten erteilt. In Plauen gilt diese für die »Vater und Sohn«-Lichtzeichenanlagen an den Kreuzungen Marktstraße/Oberer Graben/ Neundorfer Straße/ Dobenaustraße sowie Syrastraße / Hammerstraße. Diese Ausnahmegenehmigung ist zunächst auf zwei Jahre befristet.


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Über Erich Ohser - e.o.plauen
Erich Ohser kam 1903 in Plauen zur Welt und ging in den 20er Jahren nach Berlin. Er illustrierte Gedichtbände seines Freundes Erich Kästner und hatte Karikaturen für den sozialdemokratischen "Vorwärts" gezeichnet. Die Nationalsozialisten verweigerten Ohser die Aufnahme in den "Reichsverband der deutschen Presse" - das bedeutete Berufsverbot. Seine ,Vater und Sohn'-Bildgeschichten konnten deshalb nur unter Pseudonym erscheinen: e. o. plauen steht für Erich Ohser aus Plauen. Er wurde nach einer Denunziation wegen regimekritischer Äußerungen verhaftet, vor den Volksgerichtshof gestellt und zum Tode verurteilt. Am 6. April 1944 erhängte er sich in der Gefängniszelle.
Der erfindungsreiche Vater und sein aufgeweckter Sohn unterliefen das damalige Erziehungsideal mit einem Augenzwinkern und erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit - nicht nur in Plauen.


Anlagen

e.o.plauen_Der erste Ferientag 1936.pdf (880 kB)