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Datum: 20.09.2018

Igelflöhe in der Kita Buratino

Aufgrund eines Schädlingsbefalls mit Igelflöhen ist die Kindertagesstätte Buratino (Mammengebiet, Stöckigter Straße 38) ab morgen (20. September) für die voraussichtlich nächsten drei Wochen geschlossen. 120 Kinder besuchen aktuell die Einrichtung. Die Eltern wurden gestern (19. September) informiert und gebeten, nach Möglichkeit ihre Kinder bereits ab dem heutigen Donnerstag daheim zu lassen, heute waren noch 20 Kinder in der Kindertagesstätte. Dank an die Eltern für ihr Mittun und ihr Verständnis.
Eine Notbetreuung wird eingerichtet.
Die gezielte Schädlingsbekämpfung setzt anschließend ein. Diese kann nicht auf die besonders betroffenen Räume begrenzt werden, die gesamte Einrichtung muss zwei Mal im Abstand von 12 Tagen gesprüht werden. Dies ist bei laufendem Betrieb nicht möglich. Nach dem Sprühen muss die Einrichtung komplett gereinigt werden.

Die Flöhe waren am Montag (17. September) durch die Erzieherinnen in verschiedenen Räumen der Einrichtung und im Außengelände entdeckt worden. Der Fachbereich Jugend/Soziales/Schulen/Sport der Stadtverwaltung wurde am Dienstag von der Kita-Leitung informiert. Ebenso erfolgte eine entsprechende Meldung an das Gesundheitsamt des Landratsamtes Vogtlandkreis.

Eine zertifizierte Plauener Firma zur Schädlingsbekämpfung hat die Einrichtung bereits geprüft und erste Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung im Garten der Einrichtung durchgeführt. Die Igel leben im Garten der Kita Buratino, mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Igelfamilie unter dem Spielhaus. Der Bereich um das Spielhaus ist nun abgesperrt. Der Rasen wurde bereits mit Schädlingsbekämpfungsmittel gesprüht.

Offenbar wurden Flöhe schon vor einiger Zeit (ca. 2 Wochen) aus dem Garten in die Einrichtung verschleppt und legten dort ihre Eier.
Nach Auskunft des Schädlingsbekämpfers reichen daher schon wenige Flöhe aus, um einen massiven Befall in einigen Räumen zu verursachen. (Ein befruchtetes Flohweibchen legt schon ca. 3 Stunden nach der Blutmahlzeit Eier auf dem Wirt ab. Ein Flohweibchen legt nach Aussage von Fachleuten im Durchschnitt ca. 27 Stück/Tag, maximal 50/Tag, bis zu 3000 in seinem Leben.)
Der Befall wurde erst bemerkt, als die Schlüpfzeit - ca. 12 Tage - vorüber war.

Weiteres Vorgehen:
Derzeit wird ermittelt, für welche Kinder in den nächsten drei Wochen unbedingt eine Betreuung gewährleistet werden muss. Die Notbetreuung erfolgt in der der Kita Teddy Stöckigt, die sich im Verbund mit der Kita Buratino befindet. Zudem gibt es ein aktuelles Angebot des Deutschen Kinderschutzbundes Ortsverband Plauen, die Kinder im Kindercafé Mücke bzw. im Kinderhaus Hally unterzubringen. Man stehe mit dem Landesjugendamt im Kontakt, um hierfür die entsprechende Ausnahmegenehmigung zu erhalten.
»Wir unterstützen die Eltern natürlich, wo wir können«, so Lutz Schäfer, Fachbereichsleiter Jugend und Soziales. »An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für das Verständnis, auf das wir bei den Eltern getroffen sind. Es ist für uns alle eine Ausnahmesituation. Noch nie hatten wir bisher einen derartigen Schädlingsbefall in einer Kita. Das heißt, wir haben bisher keine Erfahrungen. Hilfreiche Unterstüzung haben wir in der Situation auch vom Gesundheitsamt des Landratsamtes Vogtlandkreis erhalten, insbesondere Tipps und Hinweise für die Eltern und Betreuer im Umgang mit dem Flohbefall. Die Eltern, die ihre Kinder im genannten Zeitraum selbst betreuen oder eine andere private Betreuungsmöglichkeit finden, erhalten selbstverständlich den Elternbeitrag für einen Monat zurück bzw. wird ihnen dieser gut geschrieben.«
»Wichtig ist noch anzumerken«, so Lutz Schäfer, »dass die Eltern, die auf eine kommunale Notbetreuung angewiesen sind, eine kinderärztliche ,Unbedenklichkeitsbescheinigung' (keine Flöhe) vorweisen müssen. Dafür bitten wir um Verständnis, denn der Befall soll sich ja nicht auf andere Einrichtungen ausweiten. Sollte diese Bescheinigung den Eltern Kosten verursachen, wird die Stadt Plauen diese Kosten übernehmen.«

Können Igelflöhe Krankheiten übertragen? Igelflöhe sind Hygieneschädlinge, da sie beim Blutsaugen Infektionskrankheiten übertragen können. Bei Menschen können Flohstiche zur Bildung von Quaddeln, Hautrötungen und Juckreiz führen. Diese Hautveränderungen werden durch Antikoagulantien im Speichel der Flöhe ausgelöst, die die Blutgerinnung verhindern. [www.schaedlingskunde.de]