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Datum: 03.08.2018

Laurent Guillet - zu Fuß unterwegs auf der »längsten historischen Schnitzeljagd der Welt«

Schon häufiger weilte Laurent Guillet in Plauen: 2012, um an der Umfassungsmauer des ehemaligen Gefängnisareals am Schloßberg eine Gedenktafel für seinen Großonkel Joseph Santerre anzubringen. 2014, um sein Buch »Die längste historische Schnitzeljagd der Welt« vorzustellen und ein Exemplar an Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer zu übergeben. 2016, um einen Friedensbaum, eine Europäische Lärche, auf dem Hauptfriedhof »symbolisch« zu pflanzen.
In der kommenden Woche wird er wieder in Plauen sein: Plauen ist eine Station auf seinem Fußweg auf der Route der »längsten historischen Schnitzeljagd der Welt« zu acht Gemeinden in drei Ländern, zwischen Trevélo (Geburtsort von Joseph Santerre, Sarrebourg (F), Bad Liebenwerda und Mühlberg an der Elbe, Hartmannsdorf, Lengenfeld und Plauen (D) sowie Litvinov und Most (CZ).

Am 10. August, gegen 14.30 Uhr, wird Laurent Guillet am Plauener Hauptfriedhof eintreffen, dort den Friedensbaum aufsuchen und dann weiter gemeinsam mit Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer zur Gedenktafel am Schloßberg laufen und sich abschließend im Rathaus den Stempel für den »Etappenort« Plauen abholen. Er würde sich freuen, wenn auch die oder der eine oder andere Plauener oder Plauenerin ein Stück des Weges mit ihm gemeinsam geht. »Lassen Sie uns gemeinsam erinnern und zusammen eine Seite der Geschichte umblättern« ruft er alle auf.

Am 26. Mai hat sich Laurent Guillet zu Fuß auf »die längste historische Schnitzeljagd der Welt« begeben. Es soll ein Gedächtnislauf von mehr als 2000 Kilometern über 83 Tage sein, bei dem er täglich etwa 30 Kilometer zurücklegt.

Hintergrund:

2012 - Gedenktafel für Joseph Santerre in Plauen

»Erstes Rendezvous eines literarischen Weges« heißt das Projekt von Laurent Guillet, mit dem er den Leidensweg der letzten fünf Jahre im Leben seines Großonkels Joseph Santerre begleitet.
Santerre geriet 1940 in deutsche Gefangenschaft, arbeitete als Fremdarbeiter im Untertagebau, sein Widerstand brachte ihn Ende 1944 in ein Arbeitserziehungslager der Gestapo nach Plauen, später dann nach Nordböhmen, wo er aller Wahrscheinlichkeit nach ermordet wurde. Um »Geschichte erstarren zu lassen« ließ der Großneffe Guillet innerhalb seiner Reise im August 2012 an acht Orten, die mit dem Schicksal von Joseph verbunden sind, Gedenktafeln errichten - eine davon eben am 28. August 2012 in Plauen. »Die Tafel ist zentrumsnah an der Umfassungsmauer des ehemaligen Gefängnisareals am Schlossberg zu finden. Die authentischen Orte des historischen Geschehens - das Arbeitserziehungslager »Straflager Sachsenhof« Morgenbergstraße 43 und die Firma Arnold Ritter Maschinenfabrik, Rinnelberg 14a, wo Joseph Zwangsarbeit leisten musste - existieren nicht mehr«, erläutert Gerd Naumann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Vogtlandmuseums.

2014 - Geschichte erinnerte an Zwangsarbeiterschicksal

»Die längste historische Schnitzeljagd der Welt« heißt die Broschüre von Laurent Guillet, die er Anfang Februar persönlich Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer überreicht hat. Mit dem 60-seitigen Buch wird Geschichte erlebbar gemacht - denn die Teilnehmer dieser französisch-deutsch-tschechischen Schnitzeljagd bewegen sich auf einer etwa 2000 Kilometer langen Route zwischen Trevélo, Sarrebourg (F), Bad Liebenwerda und Mühlberg an der Elbe, Hartmannsdorf, Lengenfeld und Plauen (D) sowie Litvinov und Most (CZ) und folgen so den Spuren Joseph Santerres,
»Wer an allen acht Punkten in den drei Ländern war, erhält am Ende eine Urkunde«, erläuterte Laurent Guillet. Dafür muss das Buch mit den gesammelten Stempeln eingeschickt werden.

2016 - Ein Friedensbaum in Plauen

Laurent Guillet, Jean-Christophe Tailpied und Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (v.l.n.r.) haben Erde an die neu gesetzte Lärche - der Friedensbaum Nummer 9 geschippt.
Der Franzose Laurent Guillet, Initiator der längsten historischen Schnitzeljagd der Welt, übergab im April symbolisch einen Friedensbaum auf dem Hauptfriedhof, eine Europäische Lärche. Mit dieser wird einmal mehr die deutsch-französische Freundschaft gepflegt.
Das Friedensbaumprojekt ist eine Weiterführung des »Ersten Rendezvous eines literarischen Weges«, mit dem Laurent Guillet 2012 den Leidensweg der letzten fünf Jahre im Leben seines Großonkels Joseph Santerre begleitet.

Weitere Informationen von Laurant Guillet in der Mitteilung im Anhang zu dieser Pressemitteilung.


Anlagen

Ein Wort uber die Schnitzeljagd.pdf (47 kB)