OB besucht Ukraine
Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer und Prof. Bernd Märtner (Leiter der M&S Umweltprojekt GmbH) besuchen ab heute (10. September) für diese Woche Solotonoscha, eine Stadt in der Ukraine. Der Kontakt kam durch vorherige Besuche zustande, bei denen erstmals im November 2016 Nicolay Cherinko mit seiner Tochter Alina Plauen besuchten. Der aus Solotonoscha stammende Nicolay Cherinko war zu DDR-Zeiten von 1985 bis 1991 als Nachrichtenoffizier in Plauen stationiert gewesen. Tochter Alina kam im August 1988 in der Frauenklinik in Plauen zur Welt.2017 lernten Alina Cherinko und Vadim Dziuban, beide damals Mitarbeiter des Finanzamtes, die Organisation der Stadtverwaltung Plauen bei einem vierwöchigen Praktikum kennen. Im April und August 2018 waren Feuerwehrleute aus der Region Tscherkassy, zu welcher Solotonoscha gehört, in Plauen und dem Vogtlandkreis zu Besuch. Sie informierten sich darüber, wie der Katastrophen- und Brandschutz in Deutschland geregelt ist.
Jetzt folgt die Gegeneinladung auf Initiative des Oberbürgermeisters von Solotonoscha.
Ein pickepackevolles Programm wird den deutschen Gästen in vier Tagen geboten. Sie treffen den Oberbürgermeister Solotonoschas, schauen sich in der dortigen Verwaltung um und kommen mit Mitarbeitern ins Gespräch.
Dass dies überhaupt möglich ist, dafür sorgt Vadim Dziuban. Der junge Ukrainer bietet sich als Dolmetscher an, war selbst schon mehrfach zu Besuch in Plauen.
Grundlegende Zielstellung der Stadt Solotonoscha ist eine Finanzplanung, mit deren Hilfe alle Bereiche der Daseinsvorsorge abgedeckt werden können. Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer ist sehr daran gelegen, dass die Stadt Plauen ihre Erfahrungen beim Aufbau marktwirtschaftlicher Strukturen weitergibt und Solotonoscha dahingehend unterstützt. »Plauen hat nach der Wende Unterstützung durch Kommunen aus den westlichen Bundesländern erhalten, was uns sehr geholfen hat. Diese Erfahrungen möchten wir gerne weitergeben und ebenfalls Hilfe zur Selbsthilfe leisten.«
Ralf Oberdorfer und Bernd Märtner schauen sich die kommunal angeschlossenen Unternehmen an, informieren sich über die Mülldeponie und führen Gespräche, lernen die 30.000-Einwohner-Stadt Solotonoscha aber auch auf einem Stadtrundgang kennen.
Bernd Märtner und sein Unternehmen M&S Umweltprojekt GmbH haben bereits Erfahrungen aus Litauen mit der Sanierung von Mülldeponien und möchten diese gern auch in der Ukraine einsetzen und nutzen. Die Städtepartnerschaft mit Siauliai in Litauen kam auf dieser Grundlage zustande.
Der Besuch wird mit Mitteln des Bundes über Engagement Global gGmbH ko-finanziert. Engagement Global fördert entwicklungspolitische Vorhaben sowie berät und qualifiziert u.a. die Zivilgesellschaft und Kommunen. Konkret wird die Reise über das Projekt "Kommunale Partnerschaften mit der Ukraine" finanziert und richtet sich an deutsche Kommunen, die eine Städte- oder Projektpartnerschaft mit Kommunen in der Ukraine haben.
Ziel ist es, die Kommunen dabei zu unterstützen, Strukturen der Zusammenarbeit zu etablieren bzw. zu festigen und die Planung und Umsetzung von Vorhaben mit entwicklungspolitischem Bezug voranzutreiben.