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Datum: 27.07.2022

Verleihung der Stadtplakette an Werner Bamberger und Dr. Normann Haßler

Auch in diesem Jahr ehrt die Stadt wieder verdienstvolle Plauener - 2022 sind es zwei Herren aus dem Sport, die mit der Stadtplakette ausgezeichnet werden: Werner Bamberger und Dr. Normann Haßler. Voraussichtlich am 14. Oktober findet die feierliche Verleihung in der Galerie des Malzhauses statt.

Der Stadtrat der Stadt Plauen hat die Auszeichnungen am 5. Juli in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen. Wie immer hatten die Fraktionen ihre Vorschläge Anfang des Jahres eingereicht. Nach Vorberatung in den Fraktionen und anschließend im Verwaltungsausschuss traf letzten Endes der Stadtrat die Entscheidung, wie es die entsprechende Satzung über die Ehrung verdienter Persönlichkeiten vorsieht. Notwendig für den Beschluss ist die Zustimmung von zwei Dritteln der anwesenden Stadträte.
Sowohl Werner Bamberger als auch Dr. Normann Haßler haben sich in besonderem Maße um die Entwicklung der Stadt Plauen, deren Ansehen oder das Wohl ihrer Bürger verdient gemacht.

Die Stadtplakette ist die zweithöchste Ehrung, die die Stadt zu vergeben hat. Bislang gibt es acht Ehrenbürger (Thomas Küttler (+), Lothar Rentsch (+), Dr. Rolf Magerkord, Prof. Dr. Klaus-Dieter Waldmann, Manfred Feiler (+), Helfried Unglaub, Ruth Müller-Landauer und Gert Müller), 61 Stadtplakettenträger (www.plauen.de/stadtplakette) und damit insgesamt 69 Geehrte.
Die Auszeichnung wird seit 1996 verliehen.

Werner Bamberger

Werner Bambergers Leidenschaft ist der Fußball. Mit 19 Jahren schafft den Sprung in die Herrenmannschaft der BSG Wismut Plauen (ein Vorläufer des heutigen VFC Plauen), welche in den 1950er Jahren Plauens stärkste fußballerische Vertretung stellte (2. DDR-Liga). Ab 1960 spielt er für anderthalb Jahre in der Oberliga, der höchsten Spielklasse der DDR, beim Fußballmeister SC Wismut Karl-Marx-Stadt, dessen Fußballmannschaft im erzgebirgischen Aue angesiedelt war. Auch im Europapokal der Landesmeister (Vorläufer der heutigen Champions League), dem höchsten europäischen Vereinswettbewerb, bekommt er Einsatzzeiten. Im Spiel gegen den europäischen Spitzenklub Rapid Wien trifft Bamberger per Kopfballtor und stößt damit das Tor zu einem Heimsieg auf. Auch wenn Bamberger in Aue fußballerische Erfolge feiern konnte, war die Sehnsucht nach der Familie und zur Heimatstadt groß, so dass er sich zu einer Rückkehr entscheidet und wieder für die BSG Wismut Plauen (ab Januar 1963 BSG Motor WEMA Plauen) spielt. Es folgen neun erfolgreiche Plauener Fußballjahre in der DDR-Liga (2. Liga).

Vorbild war und ist Werner Bamberger jedoch nicht nur in sportlicher Hinsicht Als Lehrausbilder im Plauener Stahlbau hat er vielen Generationen eine erste berufliche Orientierung gegeben und sie auf dem Weg ins Berufsleben begleitet. Dabei standen für den Pädagogen Bamberger vor allem die jungen Menschen im Mittelpunkt, denen das Lernen nicht so leicht fiel oder denen Alltagsprobleme das Leben schwer machten.
Nach der politischen Wende war Werner Bamberger als Mitarbeiter in der Plauener Lebenshilfe tätig und engagierte sich in der sozialen Arbeit mit behinderten Menschen in Plauen und im Vogtland. Hier gründete er eine Fußballmannschaft. Gemeinsam mit seinen Schützlingen trat Bamberger erfolgreich bei internationalen Turnieren an - u.a. in Dänemark und auf Schalke.
Zeitgleich trainierte Werner Bamberger ehrenamtlich erfolgreiche Mannschaften bei der SG Stahlbau Plauen und war selbst bis zu seinem 70. Lebensjahr für die alten Herren des VFC Plauen aktiv. Unter anderem gehörte er zu den ältesten Spielern (Ü60) bei der Oldie-Weltmeisterschaft im Jahr 2000.

Bamberger setzte sich auch während der Corona-Pandemie aktiv für die Fußballtraditionspflege ein und hielt telefonisch oder per Brief zu den Fußballfreunden Kontakt.

Werner Bamberger ist und bleibt für die Plauener Fußballgemeinde ein Idol. Seine Persönlichkeit, seine Werte, die Liebe zur Stadt und sein Engagement für das Miteinander machen ihn zu einem Aushängeschild für Plauen.


Dr. Normann Haßler

Medizin und Sport sind für Dr. Normann Haßler zwei Arbeitsfelder, die sein Leben prägten und es noch immer tun. Nach seinem Medizinstudium hat der junge Mediziner an der Poliklinik in Plauen als Kreiskardiologe sein Arbeitsleben begonnen und wurde später deren Chefarzt.

Seine Leidenschaft, der Sport, den er als Schüler betreibt, wird später sein zweites Arbeitsfeld am Rande des Spielfeldes. Schon früh begeisterte es ihn, als Mediziner verletzten Sportlern zu helfen. Und so wurde er Mannschaftsarzt der BSG Motor/Wema/Aufbau Plauen und deren Nachfolger, des VFC Plauen. Die Sportler des 1. FC Wacker oder von HC Einheit wurden ebenso von Dr. Haßler behandelt. Noch heute, Jahrzehnte später, erinnern sich Sportler an die wertvolle Arbeit ihres Mannschaftsarztes. Unzählige Auswärtsspiele begleitete er, war immer Ansprechpartner für die Aktiven auf dem Spielfeld.
Dies machte Dr. Normann Haßler über die Jahre zu einem unersetzlichen »Doc«, der ehrenamtlich und ohne große Worte aktiv ist. Mit Disziplin und Ehrgeiz steht er den Vereinen zur Seite. Er möchte nicht im Vordergrund stehen, sondern für ihn zählt nur, Verletzungen entsprechend gut zu behandeln und immer zeitnah die richtige Entscheidung zu treffen. Die Sportler und Vereinsvorstände danken es ihm immer wieder.

Mit der Verleihung der Stadtplakette der Stadt Plauen soll insbesondere die ehrenamtliche Tätigkeit von Herrn Dr. Normann Haßler gewürdigt werden, die über Jahrzehnte zur Unterstützung der verschiedenen Sportvereine erfolgte. Diese Auszeichnung soll ein Dank und gleichzeitig Ansporn für die Menschen sein, die sich ehrenamtlich aktiv in Vereinen engagieren.