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Umbau und Sanierung Nord-West-Flügel Rathaus

Eine farbenfrohe Wandgestaltung, moderne Architektur und mehr Platz für Bürger und Mitarbeiter – das ist das Ergebnis der Sanierung des Nord-West-Flügels des Plauener Rathauses. Mittlerweile sind die zahlreichen Teilprojekte alle abgeschlossen. Die Fraktionen haben neue Räume im 3. Obergeschoss erhalten, das Bürgerbüro empfängt die Besucher im hellen und modernen Foyer, das Fachgebiet Pass- und Meldewesen ist ins Rathaus eingezogen und die Mitarbeiter haben nun bessere Bedingungen für die Abwicklung der Bürgeranliegen.

Auch die Außenanlagen wurden im Rahmen der Sanierung neu gestaltet. Die Treppenpodeste erhielten eine neue Abdichtung und Dämmung. Die vorhandenen Natursteinplatten und Stufen konnten teilweise wieder eingesetzt werden. „Die Bürger können den Haupteingang wieder offiziell nutzen. Auffällig dort ist die neu errichtete Glasgedenktafel mit historischem Fotodruck, die an den Eingangsstufen vor der Glasfassade an die Ereignisse des 7. Oktobers 1989 erinnert: An diesem Tag versammelten sich in Plauen mehrere tausend Menschen am damaligen Otto-Grotewohl-Platz (Tunnel), um gegen das SED-Regime zu protestieren. Die Bürger drängten aufgebracht Richtung Rathaus. Die Lage war äußerst angespannt und schließlich konnte erst der damalige Superintendent Thomas Küttler die aufgebrachte Stimmung entkräften. Damit fand in Plauen die erste Massendemo gegen die bestehenden Herrschaftsstrukturen in der damaligen DDR statt, die friedlich blieb.

Über die Treppen gelangen die Besucher in den neu angelegten Vorraum zum Foyer. Dort befindet sich die restaurierte Wandgestaltung von Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht. Neu ist auch, dass Bürger ihre Gebühren an zwei Kassenautomaten bezahlen. Eine Bar-Kasse für diesen Bereich gibt es nicht mehr. Alle Bescheide, Rechnungen und sonstige Schriftstücke, die zur Zahlung an den Bürger ausgereicht werden, sind zukünftig mit einem QR-Code versehen. Eine Zahlung im Rathaus ist nur noch über diesen Code an den Kassenautomaten möglich. Dort kann mit Bargeld oder per Karte bezahlt werden.

Insgesamt wurde von April 2019 bis Mai 2024 an der Sanierung und Modernisierung gearbeitet. Die Kosten belaufen sich auf rund 13,6 Millionen Euro, wovon rund 8 Millionen Euro durch Fördermittel der Bundesrepublik sowie des Freistaates Sachsen aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ und „Lebendige Zentren“ übernommen wurden.

Was wurde umgesetzt

  • Allgemein
    Erneuerung der Glasfassade
  • Kellergeschoss
    Abbruch und Neubau des Fußbodens/Bodenplatte in allen Archivräumen inkl. Einbau von Schienen für Rollregale für eine optimierte Archivnutzung;
  • Sockelgeschoss
    Deckenabbruch und Austausch von Stahlträgern im Bereich der neuen Eingangstreppe und des neuen Aufzugs; Einbringen und Montieren von Abstützkonstruktionen für die neue Außenwandverglasung und den Windfangs im Erdgeschoss sowie der geöffneten Wand zum Bereich des Einwohnermeldeamtes;
  • Erdgeschoss
    Abbruch der äußeren Treppenanlage und Erneuerung der Stufen und Sitzstufen in Anlehnung an die historische Situation, Ausführung einer neuen Glasfassade über die gesamte Gebäudebreite; Neubau eines Windfangs mit Automatiktüren und Sauberlaufzone, einer in das Gebäude verschobener Treppenanlage und eines neuen Glasaufzuges für einen barrierefreien Haupteingang; Rekonstruktion des von den Künstlern Karl-Heinz Adler und Friedrich Kracht geschaffenen Wandbildes am Rathauseingang - die Kosten werden durch die Wüstenrot Stiftung getragen (siehe Aktuelles)
  • 1. und 2. Obergeschoss
    Neugestaltung des Foyers vor dem Ratssaal und der Gallerieöffnung, der Garderobe, des Catering-Points und Schaffung von Lagerflächen; Erhalt des historischen Ratssaals;
  • 3. Obergeschoss
    Abbruch sämtlicher Innenwände, Fußböden und Unterdecken, Schaffung von neuen Beratungs- und Büroräumen für die Fraktionen;
  • 4. Obergeschoss
    Abbruch sämtlicher Innenwände und Fußböden, Ausführung eines neuen, gedämmten Fußbodenaufbaus zur Herstellung eines Kaltdachs;
  • Dach
    Erneuerung des Dachaufbaus inkl. Dämmung und Dichtung, Anbindung an die Bestandsgebäude, Ausführung einer neuen Attika zur schrägen Glasfassade sowie zum Innenhof.

Bilder und Skizzen

Blick von der Dobenaustraße

Vergleich Entwurfsansicht und aktuelle Ansicht des Rathauses mit Blick von der Dobenaustraße.

Blick von der Melanchthonstraße

Vergleich Entwurfsansicht und aktuelle Ansicht des Rathauses mit Blick von der Melanchthonstraße.

Eingangsbereich Rathaus

Für den heutige Eingangsbereich sind auch Räume für das Einwohnermeldeamt geplant und eine geschwungene Treppe.

Foyer Rathaus

Das Foyer vor dem Ratssaal (heute mit der eckigen Treppe) soll heller werden, der Aufgang oval.


Zeitplan

  • Baubeginn: April 2019
  • geplantes Bauende: Juni 2024

Kosten und Förderung

Die Kosten für Sanierung und Umbau werden mit 13,5 Millionen Euro beziffert. Rund 8 Millionen Euro fließen als Fördermittel aus dem Bund - Länder Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz".