Geschichte der Plauener Spitze
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ELLEN LIEBNER
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Walter Möbius © SLUB Dresden / Deutsche Fotothek
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Igor Pastierovic © Verein Plauener Spitzenfest e.V
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© Stadt Plauen
Die wichtigsten Stationen der Entwicklung der Spitzen- und Stickereiindustrie im Raum Plauen:
November 2023
Eröffnung Fabrik der Fäden
Eröffnung Fabrik der Fäden Im denkmalgeschützten Manufakturgebäude Weisbachsches Haus öffnet die Fabrik der Fäden und thematisiert die Geschichte der vogtländischen Textilindustrie erlebnisreich, multimedial und innovativ.
2019
60. Plauener Spitzenfest
Die Spitzenstadt Plauen verwandelt sich in eine abwechslungsreiche Festmeile mit zahlreichen Konzerten, Sonderausstellungen, spektakulärem Spitzenfestumzug mit 20.000 Zuschauern, Spitzenfestgala und einem großen Feuerwerk.
2013
35 Familienbetriebe mit ca. 1.000 Beschäftigten verkörpern die Konsolidierung der Stickereibranche im Vogtland, dem Zentrum der Deutschen Stickereiindustrie.
2005
Die Unternehmen befassen sich erstmals mit technischen Stickereien als Zukunftsmarkt.
2000
Investitionen in neueste Stickereitechnik erfolgen in größerem Umfang.
1995
Der Prozess der Privatisierung in der Stickereibranche des Vogtlandes ist weitestgehend abgeschlossen.
1994
Die Marke Plauener Spitze ® wird als geografische Herkunftsangabe weltweit geschützt.
April 1990
Der Branchenverband Plauener Spitze und Stickereien e. V. wird gegründet.
1990
Beginn der Umwandlung der volkseigenen Stickereiunternehmen in Kapitalgesellschaften. Der Prozess der Privatisierung und Reprivatisierung wird in Gang gesetzt. Ein Strukturwandel in großem Umfang beginnt.
1984
Die Museale Abteilung Plauener Spitze wird eröffnet.
1982
Auf 1.400 Stickmaschinen produziert die Erzeugnisgruppe Spitzen und Stickereien im VEB Kombinat Deko Plauen. Die Erzeugnisse werden in über 40 Länder der Erde exportiert.
1972
Staatlich verordnete Zwangsmaßnahmen schränken Privatinitiativen und genossenschaftliche Aktivitäten ein.
1957
Handwerksbetriebe der Stickereibranche schließen sich zu Produktionsgenossenschaften des Handwerks zusammen.
1953
Mit der Gründung des VEB Plauener Spitze beginnt die Verstaatlichung auf dem Spitzen- und Stickereisektor.
Nach 1950
Die Spitzen- und Stickereiindustrie, zunächst bestehend aus privaten Industriebetrieben und Handwerksbetrieben, lebt von neuem auf.
1945
Das Spitzen- und Stickereizentrum Plauen liegt zu vier Fünftel in Schutt und Asche. Vernichtet sind auch die meisten Stickereikapazitäten und Musterkollektionen
1935
sind in Plauen 277 gewerbliche Stickereifirmen tätig.
1913
stehen fast 40 % der Schiffchenstickmaschinen still. Plauen hat 1923 die meisten Arbeitslosen aller deutschen Großstädte
Nach 1912
Eine modebedingte Nachfragekrise leitet auf lange Sicht den Niedergang der vogtländischen Spitzen- und Stickereiindustrie ein.
1912
Plauener Spitze steht im Zenit ihrer Blütezeit. Insgesamt 16.000 Stickmaschinen stehen für sie im Einsatz. In Plauen leben 128.014 Einwohner.
1900
Auf der Weltausstellung in Paris wird Plauener Spitze mit dem Grand Prix für das
1889
Die Plauener Ätzspitze oder auch Luftspitze tritt entscheidend hervor.
1883
In Plauen werden Schiffchenstickmaschinen aufgestellt.
1881
Dem Kaufmann Theodor Bickel, Mitinhaber der Plauener Stickereifirma Mammen, gelingt als technologische Weltneuheit die Herstellung maschinengestickter Tüllspitze mit Plattstichen - Ausgangspunkt für die spätere Bezeichnung Plauener Spitze.
1872
Das Produktionspotential ist in nur fünf Jahren explosionsartig gestiegen. Plauen zählt mittlerweile 239 Stickereibetriebe mit 907 Handstickmaschinen.
1858
Die Plauener Firma Schnorr und Steinhäuser nimmt zwei funktionstüchtige Handstickmaschinen in Betrieb und leitet damit die industrielle Revolution für die Plauener Stickerei- und Weißwarenindustrie ein. Der Grundstein für eine neue Industrie, die Maschinenstickerei, ist gelegt.
1830
beginnen in der Firma F. L. Böhler & Sohn, Plauen erste Versuche auf Handstickmaschinen, um die steigende Nachfrage nach bestickten Musselinen und Batisten besser befriedigen zu können.
1828
In Plauen und weiten Teilen des Vogtlandes beschäftigen sich bereits über 2.000 Menschen mit der Handstickerei. Die ''Vogtländische Weißwarenindustrie'' wird zu einer neuen Haupterwerbsquelle.
Nach 1810
Die Plattstichstickerei initiiert durch Caroline Marie Wilhelmina Krause verbreitet sich.
Um 1780
Das Stickereigewerbe kommt im Vogtland in Form der sog. Ausnäharbeit oder Tambourstickerei auf. Kaufleute schicken feine ostindische Tuche nach Plauen, um sie dort besticken zu lassen.