»Bitte einsteigen - Zuggeschichten einmal anders«- ein Theaterstück zum Thema Prävention
Drogenverkauf auf dem Bahnsteig, Rucksack-Diebstahl, Vollbremsung wegen Steinen auf den Gleisen, Belästigung – solche Vorfälle gibt es immer wieder im Bereich von Bahnhöfen. Mit einem Theaterstück mit Schülern für Schüler wollen das Juppz!, das Junge Theater Plauen Zwickau, die Bundespolizei und der Kommunale Präventionsrat (KPR) der Stadt Jugendliche auf solche kritischen Situationen im Alltag, speziell bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, vorbereiten. Es sollen Verhaltensempfehlungen für acht verschiedene solcher Situationen gegeben werden. Der Aspekt der Zivilcourage ist dabei besonders wichtig. Premiere wird Ende Juni auf der großen Bühne im Theater sein. 600 Freikarten wurden für die beiden Aufführungen an den Plauener Schulen verteilt.
Das Begleitheft zum Projekt wird wie ein Comic gestaltet. Die Dr. Christoph-Hufeland Oberschule unterstützt das Projekt mit mehr als 20 Schülern der Klassenstufen fünf bis zehn, die teilweise schon Erfahrungen aus der Theater AG mitbringen oder gute Zeichner sind. Diese werden bei ihrer aufwendigen Arbeit durch Profis von Artbeatz, einem Zusammenschluss verschiedener Plauener Künstler, unterstützt. Der Vorsitzende des KPR, Bürgermeister Tobias Kämpf, sieht in der Art der Präventionsveranstaltung das richtige Herangehen und stellt sich als Schirmherr zur Verfügung.
Hintergrund
Immer wieder kommt es auch in Plauen und Umgebung zu Vorfällen, sogar zu Todesfällen, an und auf Bahnanlagen bzw. dem Schulweg. Ziel des Theaterstücks ist es, Präventionsinhalte mittels einer modernen und zeitgemäßen Darstellungsform von Schülern an Schüler weiter zu transportieren, um eine höhere Identifikation der Kinder und Jugendlichen mit dem Präventionsthema, eine höhere Akzeptanz bei der Vermittlung der Präventionsinhalte und eine damit verbundene längere Nachhaltigkeit zu erreichen. Hintergrund ist, dass die Klassenstufe vier nach der Grundschulzeit ihren zukünftigen Schulweg zur weiterführenden Schule häufig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen muss. Dabei können die Schüler erstmals mit verschiedenen unangenehmen Situationen oder auch möglichen Straftaten bspw. auf Bahngebiet konfrontiert werden. Darauf sollen die Schüler vorbereitet werden.
Des Weiteren sind Schüler der Klassestufe fünf der jeweiligen Oberschulen Zielgruppe des Theaterstücks, da die Erfahrung zeigt, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu polizeilichen Sachverhalten mit Schülern dieser Altersgruppe kam. Eine umfassende präventive Aufklärung im Zusammenhang mit dem öffentlichen Verkehr ist deshalb geboten und sinnvoll. Die mitwirkenden Schüler haben sich durch die Erarbeitung des Theaterstücks und der anschließenden Aufführung ebenfalls mit dem Präventionsthema intensiv auseinandergesetzt und werden damit gleichzeitig zur Zivilcourage gegenüber Schülern jüngerer Jahrgangsstufen animiert. Künstlerisch begleitet und inszeniert wird das Theaterstück von der erfahrenen Leiterin der Theaterpädagogik des Theaters Plauen-Zwickau, Steffi Liedtke, die dieses Projekt mit viel Engagement betreut. Die fachliche Betreuung hat Polizeihauptkommissarin Doreen Weber, die Präventionsbeauftragte der Bundespolizeiinspektion Klingenthal. Frank Zabel, Koordinator des KPR, hat das Projekt mitinitiiert und organisiert und übernimmt die Koordination.
Im Theaterstück werden folgende Szenen aufgeführt: Drogenverkauf auf dem Bahnsteig, Rucksack-Diebstahl, Vollbremsung wegen Steinen auf den Gleisen, Belästigung, Fotos am Gleis, Tags & Graffiti, betrunkene Person, Handy abziehen (Raub). Die im Theaterstück gezeigten Situationen sind auf alle anderen öffentlichen Verkehrsmittel übertragbar, sodass das dort gezeigte Verhalten der Darsteller und die anschließend vermittelten Handlungsempfehlungen für alle Schüler anwendbar und nützlich sind.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Deutschen Bundestag und Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
