Erinnerungsveranstaltung für Ruth Müller-Landauer - Plauens erste Ehrenbürgerin
In Erinnerung und Gedenken an die kürzlich verstorbene Plauener Ehrenbürgerin Ruth Müller-Landauer fand am Samstag (27. Mai) eine Abschiedsveranstaltung im Malzhaus statt. Diese organisierte die Stadt Plauen gemeinsam mit dem Verein Vergissmeinnicht. Gekommen waren Familienmitglieder, viele Weggefährten, Mitglieder des Vereins Vergissmeinnicht und anderer Plauener Vereine sowie ihr verbundene Bürger, um Plauens erster Ehrenbürgerin in würdiger Weise noch einmal gemeinsam zu gedenken. Oberbürgermeister Steffen Zenner erinnerte mit eindrücklichen Worten an das Leben und Schaffen der energievollen Frau. Michael Degenkolb, der Geschäftsführer des Kreissportbundes, sprach als Vertreter der „Sportfamilie“ . Anja Schmidt, die Vereinsvorsitzende von Vergissmeinnicht, erinnerte an das Bleibende, das Ruth Müller-Landauer geschaffen hatte. In ihre sehr großen Fußstapfen vermag zunächst keiner allein treten, der ganze Verein zusammen aber schon. Berührend war die anschließende Präsentation mit Fotos und Videos ihres Lebens und Schaffens.
Ellen Liebner
Auf vogtländische Art und Weise ging die Veranstaltung schließlich mit dem „Vugelbeerbaam“ zu Ende. Alle Gäste sangen gemeinsam, schunkelten und gedachten noch einmal „ihrer Ruth“. Was könnte da eher passen als ihr zum Gedenken im kommenden Jahr einen Baum zu pflanzen - einen Vogelbeerbaum.
Eine lange Schlange bildete sich schließlich am Tisch mit dem Kondolenzbuch. Viele wollten noch einmal die Gelegenheit nutzen und ihre letzten Worte niederschreiben.
Ruth Müller-Landauer, seit 2019 Ehrenbürgerin Plauens, war am 21. April im Alter von 93 Jahren verstorben.
Die rührige Plauenerin, die 1929 in der Spitzenstadt zur Welt gekommen war, war bereits 2001 für ihr ehrenamtliches Engagement mit der Stadtplakette ausgezeichnet worden. 2020 erhielt sie außerdem den Verdienstorden des Freistaates Sachsen.
Ruth Müller-Landauer war besonders durch die Pflege des vogtländischen Brauchtums und der Trachtenmoden weit über ihre Heimatstadt hinaus bekannt, regelmäßig stellte sie die Traditionsfigur der „Neideiteln“ dar. Und geradezu undenkbar wäre die Plauener Vereinslandschaft ohne sie gewesen: Generationen junger Tanzbegeisterter brachte sie unter anderem in ihrem Turn- und Tanzverein Vergissmeinnicht das Einmaleins des Tanzes bei, egal ob mit oder ohne Behinderung.