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Datum: 25.10.2018

9. DEUTSCH-DEUTSCHE FILMTAGEVon der Teilung bis zur Einheit

In den Partnerstädten Hof und Plauen finden vom 16. bis 20.11.2018 die
9. Deutsch-Deutschen Filmtage »Von der Teilung zur Einheit« statt. Organisiert
von den Stadtverwaltungen werden im Central Kino, Hof und im Capitol Kino, Plauen Dokumentarfilme zu Themen jüngster deutscher Geschichte gezeigt. Namhafte Persönlichkeiten haben ihre Teilnahme an den Gesprächsrunden im Anschluss an die Filmvorführungen zugesagt. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Steffen Zenner, Bürgermeister der Stadt Plauen, wird die Filmtage am Freitag, 16.11.2018, 18.30 Uhr in der Galerie Forum K, Bahnhofstraße 39, 08523 Plauen im Rahmen der Ausstellung »Voll der Osten« eröffnen.


PROGRAMM
Moskau, Mythen, Mauerfall
Wie der Kreml mit der deutschen Einheit rang
Dokumentarfilm, 45 min

HOF: Freitag, 16.11.2018 / 15.00 Uhr
PLAUEN: Freitag, 16.11.2018 / 19.30 Uhr

ZU GAST: Prof. Dr. h.c. Horst Teltschik, Ministerialdirektor a.D., von 1982 bis 1990 Ministerialdirektor im Bundeskanzleramt unter Helmut Kohl, und Dr. Michael Schröder, Akademie für Politische Bildung in Tutzing


Vom Westen in die DDR
Vier Übersiedlergeschichten
Dokumentarfilm, 45 min

Etwa eine halbe Million Menschen überquerten in den Zeiten des Kalten Krieges die innerdeutsche Grenze vom Westen in den Osten, um zu bleiben. Die Mehrzahl der »Übersiedler« waren Rückkehrer, die zuvor die DDR verlassen hatten. Der Film erzählt vier spannende Übersiedlergeschichten, u.a. die von Pierre Boom. Er ist der Sohn des Stasi-Agentenehepaars Guillaume. Und auch die von Silke Maier-Witt: Die ehemalige RAF-Terroristin lebte in der DDR bis 1990 unter falscher Identität.

HOF: Freitag, 16.11.2018 / 17.30 Uhr
PLAUEN: Samstag, 17.11.2018 / 14.00 Uhr

ZU GAST: Pierre Boom, Sohn des Agentenehepaars Guillaume, und Dr. Sabine Kuder, Bundesstiftung Aufarbeitung



The old Ami - American Radio Legend Rik de Lisle
Dokumentarfilm, 60 min, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln.

Ende der 70er Jahre wird der Radio-DJ Rik de Lisle zum Soldatensender AFN in West-Berlin beordert. Das englischsprachige Programm richtet sich primär an Armeeangehörige, doch gehört wird es überwiegend von Berlinern in beiden Teilen der Stadt. Nach dem Mauerfall bleibt "der Alte Ami" und sendet bis heute. Der Film portraitiert eine der größten Radiolegenden Europas.
Bekannt wurde Rik in unserer Region als Moderator beim legendären Sender RIAS Berlin. Er moderierte bei rias 2 u.a. die Morgensendung »Frühstart«. Markenzeichen waren sein starker amerikanischer Akzent - seine typische Ansage: »Hi, icke bin's, alter Ami Rik de Lisle«.

HOF: Samstag, 17.11.2018 / 14.00 Uhr

ZU GAST: Rik de Lisle, Radiomoderator, und Patrick Meyer, Regisseur


Intershop - Der kleine Westen
Dokumentarfilm, 45 min

»Lieber rückwärts aus dem Intershop als vorwärts zum Parteitag...« Die bunte Welt der Westwaren im Intershop, ihre Gerüche und Düfte, brachten Farbe in die Alltagstristesse der DDR. 1962 wurde die staatliche Handelsorganisation gegründet. Der Staat brauchte Devisen. Zunächst waren die Besucher aus dem Westen Zielgruppe. Die an den Grenzübergangsstellen, auf den Transitstrecken und in Bahnhöfen eingerichteten Läden verkauften Westwaren gegen Westwährung. Ab 1974 durften auch die DDR-Bürger, die über D-Mark verfügten, einkaufen. Für den DDR-Bürger war der Intershop »Der kleine Westen im eigenen Land«.
Plauen: Samstag, 17.11.2018 / 17.00 Uhr

ZU GAST: Hans Sparschuh und Rainer Burmeister, Regisseure


Die Flucht - Vaters tödlicher Irrtum
Dokumentarfilm, 60 min

Die Tragödie beginnt am frühen Morgen des 8. März 1977. Familie Sender will zurück, zurück aus der DDR in die Bundesrepublik. 16 Jahre zuvor sind Ulla und Heinz-Georg Sender den umgekehrten Weg gegangen, haben die Bundesrepublik fluchtartig verlassen und sind in die DDR gezogen. Nun also wollen sie wieder in den Westen - zusammen mit ihren drei Kindern Susanne, Beate und Christoph. Über die Ostsee wollen sie fliehen, mit zwei Paddelbooten. Doch die Flucht geht auf dramatische Weise schief. Eines der beiden Boote kentert - der Vater und die beiden Töchter ertrinken vor den Augen der Mutter und des Sohnes.

HOF: Samstag, 17.11.2018 / 17.00 Uhr
PLAUEN: Sonntag, 18.11.2018 / 14.00 Uhr

ZU GAST: Christoph Sender, Zeitzeuge, und Jesper Clemmensen, Regisseur

Schlupfloch, Schmuggel und Schikanen
Der Grenzübergang Marienborn
Dokumentarfilm, 30 min

Die Reportage porträtiert die größte und bedeutendste Grenzübergangsstelle der DDR an der ehemaligen innerdeutschen Grenze mit verschiedenen Zeitzeugen. Unter anderem kommt Marina Prüfer zu Wort, für die Marienborn zum Schicksalsort wurde. Sie flüchtete mit ihrem kleinen Sohn im Kofferraum eines Autos. Für andere, wie den damaligen Elektriker Roland Schreyer, war Marienborn »ein Stück Arbeitswelt«. Wie kaum ein anderer kann er aus der »Innensicht der Festung« erzählen. Die Arbeitsabläufe und die Grenzabfertigung ähnelten denen in Hirschberg; damit schafft der Film einen Bezug zu unserer Region.

HOF: Sonntag, 18.11.2018 / 11.00 Uhr

ZU GAST: Hans Sparschuh und Rainer Burmeister, Regisseure


Was müssen Brücken aushalten
Der Wiederaufbau der Brücke Rudolphstein-Hirschberg
Dokumentarfilm, 30 min

Zwischen Thüringen und Bayern überquert die A9 die Saale auf einer fast 300 Meter langen Bogenbrücke. Bis 1990 war sie eine Grenzbrücke, ein Bogen auf bundesdeutscher, der Rest auf DDR-Seite. 1936 erbaut, wurde sie 1945 von deutschen Truppen gesprengt, um die Alliierten aufzuhalten. Erst 1964 hatten sich Diplomaten in Ost und West darauf geeinigt, die Lücke zu schließen. Bezahlt wurde der Wiederaufbau vom Westen, die Bauausführung übernahm komplett die DDR. Sven Voss trifft den ehemaligen Bayerischen Grenzpolizisten Alfred Eiber, der über Jahrzehnte in der Hofer Region im Dienst stand und das Geschehen auf einer der merkwürdigsten Baustellen des Kalten Krieges beobachtete.

HOF: Sonntag, 18.11.2018 / 14.00 Uhr
PLAUEN: Sonntag, 18.11.2018 / 17.00 Uhr

ZU GAST: Alfred Eiber, Zeitzeuge


Das kurze Leben des Chris Gueffroy
Dokumentarfilm, 43 min

Neun Monate vor dem Mauerfall starb Chris Gueffroy. Er wurde an der Berliner Mauer auf der Flucht erschossen und ist das letzte Todesopfer des unmenschlichen Grenzregimes der SED-Diktatur. Chris war 20 Jahre alt, als er starb. Der Filmemacher Klaus Salge fragt Karin Gueffroy, die Mutter des Toten, und seine Freunde nach Chris. Behutsam zeichnet der Film ein sensibles Porträt von Chris, seinem Leben in der DDR, seinen Träumen und kleinen Fluchten. Gefragt wird auch danach, was der grausame Tod an der Mauer mit der Mutter und den Freunden gemacht hat.
HOF: Montag, 19.11.2018 / 11.00 Uhr
PLAUEN: Montag, 19.11.2018 / 15.00 Uhr

ZU GAST: Karin Gueffroy und Klaus Salge


Alles auf Anfang - Das wilde Jahr 1990
Dokumentarfilm, 60 min

Bald 30 Jahre ist es her, als sich für die Menschen in der DDR durch den Mauerfall alles in ihrem Leben veränderte. Damals beobachtete der Dokumentarfilmer und Fernsehjournalist Peter Wensierski das Geschehen und nahm auf, wie sich Menschen den Herausforderungen des neuen Lebens stellten. Sein Episodenfilm wurde zwischen Wismar und dem Grenzübergang Schönberg gedreht, auf dem Land und in der Großstadt. Es sind ungewöhnliche Blicke hinter die Kulissen über Hoffnungen, Freude und Kränkungen, dunkle Geschäfte und unselige Allianzen. Erinnerungen an Geschehnisse, die noch heute die Gegenwart prägen.
HOF: Montag, 19.11.2018 / 17.00 Uhr
PLAUEN: Dienstag, 20.11.2018 / 19.30 Uhr

ZU GAST: Peter Wensierski, Regisseur, und Dr. Andreas H. Apelt, Deutsche Gesellschaft e. V.


Mielkes Maulwurf bei der NSA
Die unglaubliche Geschichte des Sergeant Carney
Dokumentarfilm, 45 min
Im Frühjahr 1991 wird Jens Karney auf offener Straße, mitten in Berlin, von einem bewaffneten US-Spezialkommando überwältigt und abtransportiert. Der Mann ist Bundesbürger. Ein illegaler Coup, der so hätte nie passieren dürfen. Eine spektakuläre Aktion mit ebenso spektakulärer Vorgeschichte. Sieben Jahre zuvor heißt derselbe
Mann noch Jeffrey Carney und ist als NSA-Lauschspezialist in West-Berlin stationiert.
Doch er verrät Top-Geheimnisse der NSA an die der DDR und wird zu einem der wichtigsten Agenten des Ostblocks. Der Film rekonstruiert die unglaubliche Geschichte mit den unmittelbar involvierten Protagonisten aus Ost und West.

PLAUEN: Montag, 19.11.2018 / 19.30 Uhr
HOF: Dienstag, 20.11.2018 / 17.00 Uhr
ZU GAST: Rainer Rupp, bekannt als Top-Spion »Topas«, und Dr. Helmut Müller-Enbergs, Adj-Prof. der SyddanskUniversitet (DK)


Der Eintritt zu allen
Vorführungen ist frei.

Es besteht kein Anspruch auf einen Sitzplatz.

Schulklassen und Gruppen wird empfohlen,
sich verbindlich anzumelden.


ANSPRECHPARTNER

Stadt Hof
Jürgen Stader
Telefon: 09281/815-1116
E-Mail: juergen.stader@stadt-hof.de


Stadt Plauen
Steffi Behncke
Telefon: 03741/291-2342
E-Mail: steffi.behncke@plauen.de

fb.com/deutschdeutschefilmtage
www.hof-plauen-89.de