Inhalt
Datum: 02.12.2022

Begegnungs- und Informationszentrum hat erfolgreich ukrainischen Flüchtlingen geholfen

Mit Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine kamen Flüchtlinge auch nach Plauen - aktuell sind 1327 geflüchtete Frauen, Männer und Kinder in der Stadt untergebracht. Erster Anlaufpunkt für viele von ihnen war das Begegnungs- und Informationszentrum in der Stadt-Galerie, das BIZU, das schnell Hilfe ermöglichte. Eingerichtet wurde es im März, eröffnet am 1. April.
Mittlerweile hat sich der Bedarf gelegt, das BIZU wird zum Jahresende schließen. Die Organisatoren haben festgestellt, dass sich mit der Zeit unter den Geflüchteten eine Gemeinschaft gebildet hat, die sich untereinander bei Dingen wie dem Besuch von Sprachkursen und dem Beantragen von Sozialleistungen hilft.
Initiator des BIZU war die Stadt Plauen, betrieben wurde das Zentrum durch die Diakonie. Personell teilen sich die beiden Einrichtungen in die Besetzung, hinzu kamen zahlreiche Ehrenamtliche.
»Der Bedarf war am Anfang sehr hoch, was sich auch an den Öffnungszeiten ablesen lässt - bis Ende April war montags bis samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Im Mai und Juni war von Montag bis Freitag geöffnet, ab Juli dann dienstags und donnerstags. Auch der Hilfsbedarf hatte sich gewandelt. Waren zu Anfang noch Fragen nach kostenfreien Lebensmitteln und Kleidung, Wohnungen, Möbeln, Schulanmeldungen, Sprachkursen und Ärzten zentral, wandelte sich dies dann zu Beratungsschwerpunkten rund um Kita, Schule und Arbeit«, fasst der zuständige Sozialbürgermeister Tobias Kämpf zusammen. Mitarbeiter der Diakonie, ehrenamtliche Helfer, Arbeitsmarktmentoren und Mitarbeiter der Stadtverwaltung Plauen kümmerten sich um die Beratung. »Auch als wir Dolmetscher gesucht haben, war die Hilfsbereitschaft groß - spontan hatten sich viele Menschen gemeldet, die ukrainisch sprechen und Hilfe angeboten haben«, freut sich Kämpf rückblickend. 20 ehrenamtliche Helfer waren seit der Eröffnung des Informationszentrums im Einsatz, zusätzlich haben zeitweise drei Arbeitsmarktmentoren beraten, im optimalen Fall waren drei oder vier Sozialberater und zwei Sprachmittler vor Ort. Geöffnet war bis heute an 119 Tagen mit 456 Stunden Sprechzeit.
In der Zeit wurden Familienpatenschaften initiiert, Dolmetscher vermittelt, Alltagsbegleiter an die Seite gestellt.
»Mein besonderer Dank gilt Dr. Vladimir Primaczenko, der sich nie in den Vordergrund drängte, obwohl er bei der Umsetzung des Projektes eine große Hilfe war. Er zahlte über den gesamten Zeitraum hinweg die Miete für die Räumlichkeit in der Stadtgalerie. Das ist nicht selbstverständlich«, so Bürgermeister Tobias Kämpf. Der weitere Dank gilt der Stadt-Galerie Plauen und der Sparkasse Vogtland für die Unterstützung im gesamten Zeitraum.

Die Plauener spendeten großzügig Geld und Sachleistungen. Später wurde außerdem ein Spendenkonto für Flüchtlinge in Plauen eingerichtet.
»Umgehend war noch im März ein Spendenkonto für die Menschen in Solotonoscha eingerichtet worden - das ist eine kleine Stadt in der Ukraine, zu deren Einwohnern wir aktiv seit 2016 freundschaftliche Beziehungen unterhalten«, so Bürgermeister Tobias Kämpf.
»Am 11. März fuhr der 1., am 16. September der 2.Hilfstransport mit Waren und Hilfsgütern nach Solotonoscha, am 13. Mai luden wir zum Willkommensabend für ukrainische Geflüchtete in der Versöhnungskirche ein.«

Aus der Arbeit im BIZU ist ein Arbeitskreis »Ukrainehilfe« entstanden, der nun die Arbeit koordiniert und abstimmt.