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Datum: 27.03.2024

Straßberger Kameraden nehmen Gesprächsangebot nicht an

Bürgermeisterin Kerstin Wolf hatte die Löschgruppe Straßberg zu einem Gespräch für den 27. März um 16 Uhr ins Rathaus eingeladen. Die Mail ging am 20. März an den ehemaligen Straßberger Wehrleiter Rico Gerstner. Auch Wehrleiter Thomas Golle war neben Brandschutz-Leiter Dr. René Schreiter eingeladen. »Wir hatten uns einen Austausch gewünscht, um noch einmal gemeinsam in den Dialog gehen zu können«, so Bürgermeisterin Kerstin Wolf. Inhalt sollte die Fusion der Feuerwehren Straßberg und Neundorf sein, die am 1. März 2024 erfolgt war.
»Zur Straßberger Wehr haben 14 Aktive gehört, zehn gehörten der Jugendfeuerwehr an und einer der Alters-/Ehrenabteilung. Drei Kameraden der ehemaligen Feuerwehr Straßberg führen ihr ehrenamtliches Engagement in der Ortsfeuerwehr Straßberg-Neundorf weiter. Auch die Jugendfeuerwehr Straßberg will sich eingliedern und wird am neuen Standort fortgeführt. Wir haben aber auch gehört, dass einige Mitglieder zur Ortsfeuerwehr Zwoschwitz und Kürbitz gewechselt sind. Ich wollte gern noch einmal die Möglichkeit eines gemeinsamen Austauschs anbieten.«

Hintergrund:
Die Ortswehren Straßberg und Neundorf wurden am 1. März zu einer neuen Einheit Straßberg/Neundorf fusioniert. Für den Zusammenschluss der beiden Wehren gibt es unterschiedliche Gründe.

Für diesen Schritt sprechen:
1. Beide Gerätehäuser Straßberg und Neundorf haben einen Bauzustand »ungenügend« bzw.
»mangelhaft«, d. h. massive Sicherheitsmängel.
2. Die Einsatztätigkeit der FFw Straßberg ist sehr gering.
3. Weiterhin sprechen die Forderungen der Kameradinnen und Kameraden nach ordentlichen Einsatz-
und Ausbildungsbedingungen sowie eine dringend notwendige Erhöhung des Schutzzielerreichungs-
grades für einen Neubau mit entsprechender Ausstattung und Technik.
4. die finanzielle Situation der Stadt sowie
5. die gesetzlichen Ansprüche an die Haushaltsführung

In erster Linie sollen durch diese Verschmelzung endlich die gesetzlich geforderten Brandschutzziele erreicht werden, diese sind auch im 2022 beschlossenen Brandschutzbedarfsplan definiert. Im Westen der Stadt werden deshalb zwei grundlegend sanierungsbedürftige Standorte aufgegeben und dafür ein neues Feuerwehrgerätehaus für die neu fusionierte Wehr eingerichtet. Der Stadtrat hatte am 19. September die Zusammenlegung der beiden Wehren nach Abwägung aller Für und Wider beschlossen.
Bis zur Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses am Friedrich-Krause-Weg, Ecke Rittergut, erfolgt zunächst eine organisatorische Zusammenlegung der Ortsfeuerwehren. Im Rahmen der Gründungssitzung am 1. März 2024 wurde Thomas Golle als neuer Ortswehrleiter gewählt.
Bis zum Einzug in das neue Objekt agieren die ehemaligen Feuerwehren als Löschgruppen der neuen Ortsfeuerwehr Straßberg-Neundorf an den bisherigen Standorten. Mit Einzug in das neue Objekt wird dann auch die räumliche Zusammenlegung vollzogen. Durch den gemeinsamen Neubau werden modernste Unterbringungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für die Einsatzkräfte und die Jugendfeuerwehr geschaffen. Der Standort Friedrich-Krause- Weg / Rittergut weist aufgrund der vorhandenen Verkehrsanbindung zudem eine sehr gute Erreichbarkeit aus Richtung Straßberg auf.
Die Überarbeitung des 2022 verabschiedeten Brandschutzbedarfsplanes hatte ergeben, dass die FF Neundorf eine von derzeit drei als Primäreinheit einzustufenden Feuerwehren der Stadt Plauen ist (FF Neundorf, FF Großfriesen, Berufsfeuerwehr). Das bedeutet, die FF Neundorf ist rund um die Uhr einsatzbereit und erreicht innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Hilfsfrist von neun Minuten mit neun Einsatzkräften die Einsatzstellen in ihrem Ausrückegebiet. Damit ist die FF Neundorf eine der leistungsfähigsten Ortsfeuerwehren. Mitglieder Fw Neundorf: 34 Aktive (davon 17 Atemschutzgeräteträger), 12 Alters- und Ehrenabteilung.
Die FF Straßberg ist entsprechend der Ergebnisse der zurückliegenden Brandschutzbedarfsplanung als Sekundäreinheit einzustufen, weil die Einhaltung der ersten Hilfsfrist und die erforderliche Anzahl an Einsatzkräften (innerhalb von neun Minuten nach Alarmierung mit neun Einsatzfunktionen an der Einsatzstelle) nicht sichergestellt werden konnte. Sie war zudem wochentags zwischen 6 Uhr und 18 Uhr nicht einsatzbereit.
*Einsatzzahlen:
Straßberg
o 2021 - 5 Gesamteinsätze - 0 bemessungsrelevant
o 2022 - 3 Gesamteinsätze - 0 bemessungsrelevant
o 2023 - 7 Gesamteinsätze - 0 bemessungsrelevant
Neundorf
o 2021 - 91 Gesamteinsätze - 61 bemessungsrelevant
o 2022 - 89 Gesamteinsätze - 74 bemessungsrelevant
o 2023 - 82 Gesamteinsätze - 64 bemessungsrelevant

Das Engagement und die Einsatzstärke im Ehrenamt der Kameradinnen und Kameraden von Neundorf an 365 Tagen/24 h sollte ebenfalls eine hohe Würdigung erfahren.
Diese freuen sich auf künftige, sehr gute Bedingungen und möchten auch dem Thema Jugendfeuer-
Wehr hohe Beachtung schenken.
Diese verbessern sich im zukünftig neuen Gebäude maßgeblich.