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Bruchstelle 1938

Nachdem die Synagogenmauer in der Engelstraße in Plauen im letzten Jahr notgesichert wurde, ist geplant, demnächst mit der Sanierung und Rettung zu starten. Gleichzeitig soll ein Ort des Gedenkens geschaffen werden. Für die Finanzierung des Vorhabens hat die Stadt ein Crowdfunding gestartet.

Unter dem Titel „BRUCHSTELLE 1938 – (Ge-)Denkort ehemaliger Plauener Synagoge“ engagiert sich die Stadt gemeinsam mit den Anliegern sowie einer Arbeitsgruppe mit zahlreichen Interessenten für die Sanierung und den Erhalt der Synagogenmauer.

Die finanziellen Mittel dafür sollen hauptsächlich über staatliche Fördermittel aus dem Denkmalschutz bereitgestellt werden. Der Eigenanteil von 15 Prozent soll durch Spenden abgedeckt werden. Aus diesem Grund will die Stadt nun ein Crowdfunding starten. 

Worum geht es in diesem Projekt?

Im Jahr 1930 errichtete sich die Plauener jüdische Gemeinde ein neues Gemeindehaus mit Synagoge. Der renommierte Architekt Fritz Landauer erschuf ein einzigartiges, wegweisendes Gebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit. Nur acht Jahre später – am 10. November 1938 – zerstörten die Nationalsozialisten das sakrale Bauwerk in der Pogromnacht. Die Überreste mussten auf Kosten der jüdischen Gemeinde abgetragen werden.

Nun wurde festgestellt, dass ein originaler Teil dieser Synagoge überliefert ist, und zwar ein Stück der damaligen Außenmauer. Nach erfolgter Identifikation wurde diese Mauerformation 2021/22 unter Denkmalschutz gestellt. Der stark versehrte Gebäuderest erhielt eine Notsicherung und muss nun dringend saniert und gerettet werden.

Perspektivisch soll hier - am authentischen Ort, der für Jahre Dreh- und Angelpunkt jüdischen Lebens in Plauen war und an dem es 1938 mit der Zerstörung zum großen Bruch kam - ein kleiner Gedenk- und Begegnungsort entstehen.

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

Ziel ist die Rettung und dauerhafte Erhaltung eines Reliktes der ehemaligen Plauener Synagoge sowie diesen in einen Ort zu integrieren, an dem Erinnerung und Begegnung stattfinden kann.

Alle Bürgerinnen und Bürger aus Plauen, dem Vogtland und darüber hinaus, die sich der Stadt sowie der jüdischen Geschichte und Kultur verbunden fühlen, sind eingeladen, sich zu beteiligen. Zukünftig soll der Ort allen Bürgern, Besuchern und Touristen zur Verfügung stehen.

Warum sollten Sie dieses Projekt unterstützen?

In der Hauptsache sollen die Kosten der Sanierung über staatliche Fördermittel aus dem Denkmalschutz bestritten werden. Bei dem zu erbringenden Eigenanteil können und sollen sich aber auch Bürgerinnen und Bürger mit Spenden einbringen. Die Vision ist, das Projekt damit auf ein gutes und breites Fundament zu stellen, zu dem möglichst viele Menschen ihren „Stein“ beitragen.

Helfen Sie uns, das Spendenziel zu erreichen, ein Denkmal zu retten und einen Ort der Erinnerung und Begegnung zu erschaffen!
Der Aufruf läuft ab April 2024 bis zum 8. Juli 2024.

Realisierungszeitraum: 2024/2025

Finanzierungssumme: 15.000 €