„Ich hoffe, dass unsere Gruppe durch die Auszeichnung noch bekannter wird“, kommentiert Maria Fromme ihre Ehrung mit der Stadtplakette, „wir können jede Hilfe und Unterstützung gebrauchen.“ Sie weiß, wovon sie spricht, denn Maria Fromme hat 1991 die „Frauenselbsthilfe nach Krebs - Gruppe Plauen - Vogtland“ mit gegründet und leitet sie.
„Mich hat es 1986 erwischt“, erinnert sich die Unterstufen-lehrerin und Hortnerin, „irgendwann wollte ich nicht mehr allein sein zuhause, einfach raus.“ Im Fernsehen hatte sie von einer Selbsthilfegruppe in Mannheim erfahren, ging zur Fürsorgestelle, um etwas Ähnliches aufzubauen, wurde aber vertröstet. Dann kam die Wende. Maria Fromme schrieb gleich nach Mannheim, schon 1990 trafen sich Betroffene, 1991 wurde die Gruppe Plauen Vogtland der Frauenselbsthilfe nach Krebs gegründet. „Du darfst, aber du musst nicht zu uns kommen“ , beschreibt Maria Fromme das Grundprinzip der Gruppe, „so können soziale Kontakte zwanglos geknüpft werden. Für mich waren und sind sie sehr wichtig. “Unterstützt wird sie von ihren drei Kindern und ihrem Mann. Er übernimmt die Fahrerrolle. Schlimm findet sie den Papierkram, vor allem die Fördermittelanträge, um von Stadt und Kreis Geld beispielsweise für Telefon und Fahrkosten zu erhalten, oder von der Deutschen Krebshilfe für Weiterbildungen. Alles andere läuft ehrenamtlich, wird selbst finanziert oder ab und an mal durch eine Spende. Maria Fromme teilt sich mit drei weiteren Frauen die Vorstandsarbeit. Heute gehören der Gruppe 130 Mitglieder an, dazu gibt es eine junge Gruppe mit 20 Mitgliedern. Die Angebote reichen von monatlichen Treffen, Sommerfest, Weihnachtsfeier und Geburtstagsrunde aller zwei Monate über wöchentliche Gymnastik, Schwimmen, Wassergymnastik, Nordic Walking und ab und an kleinere Wanderungen bis hin zum Keramikzirkel. Eine Menge Verantwortung für andere, wenn man selbst angeschlagen ist. Doch Maria Fromme meint: „Jammern nutzt nix, anpacken hilft. Mein größter Wunsch damals war, 50 zu werden und Großmutter. Jetzt bin ich 67, habe vier Enkel. Bin ich nicht reich!“