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Datum: 03.04.2024

Crowdfunding für »BRUCHSTELLE 1938«

Nachdem die Synagogenmauer in der Engelstraße in Plauen im letzten Jahr notgesichert wurde, ist geplant, demnächst mit der Sanierung und Rettung zu starten. Gleichzeitig soll ein Ort des Gedenkens geschaffen werden. Für die Finanzierung des Vorhabens startet die Stadt demnächst ein Crowdfunding.
Unter dem Titel »BRUCHSTELLE 1938 - (Ge-)Denkort ehemaliger Plauener Synagoge« engagiert sich die Stadt gemeinsam mit den Anliegern sowie einer Arbeitsgruppe mit zahlreichen Interessenten für die Sanierung und den Erhalt der Synagogenmauer.
Die finanziellen Mittel dafür sollen hauptsächlich über staatliche Fördermittel aus dem Denkmalschutz bereitgestellt werden. Der Eigenanteil von 15 Prozent soll durch Spenden abgedeckt werden. Aus diesem Grund will die Stadt nun ein Crowdfunding starten.

Bürgermeister Tobias Kämpf: »Durch die Crowdfunding-Aktion können wir aus der Sanierung der Synagogenmauer ein Gemeinschaftsprojekt entstehen lassen. Wenn jeder auch nur einen kleinen Teil beiträgt, können wir die Mauer sanieren und perspektivisch einen Ort des Gedenkens und der Begegnung schaffen. So verbinden wir die Vergangenheit mit einem lebendigen Ort in der Gegenwart.«

Am 5. April wird eine Auftaktveranstaltung für das Projekt »BRUCHSTELLE 1938« stattfinden, bei dem das Vorhaben zur Rettung und Sanierung der historischen Mauerformation der Synagoge offiziell vorgestellt wird. Ebenfalls startet dann der Crowdfunding-Aufruf.


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Hintergrund:

Im Jahr 1930 errichtete sich die Plauener jüdische Gemeinde ein neues Gemeindehaus mit Synagoge. Der renommierte Architekt Fritz Landauer erschuf ein einzigartiges Gebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit. Nur acht Jahre später - am 10. November 1938 - zerstörten die Nationalsozialisten das Bauwerk in der Pogromnacht.

Nun wurde festgestellt, dass ein originaler Teil der Synagoge überliefert ist, und zwar ein Stück der damaligen Außenmauer. Nach erfolgter Identifikation wurde diese Mauerformation 2021/2022 unter Denkmalschutz gestellt. Der stark versehrte Gebäuderest erhielt eine Notsicherung und muss nun dringend saniert und gerettet werden. Perspektivisch ist für die Stelle ein Gedenk- und Begegnungsort geplant. Um die Mauer dafür langfristig erhalten zu können, bedarf es einer dauerhaften Sanierung.