Eröffnung der »Fabrik der Fäden« rückt näher
Die Bauarbeiten im Weisbachschen Haus schreiten weiter voran. Die Umgestaltung und Sanierung der ehemaligen Kattundruckerei in der Bleichstraße 1 zur Fabrik der Fäden ist umfangreich. „Die Fabrik der Fäden als künftiges Deutsches Forum für Textil und Spitze verleiht dem Weisbachschen Haus neuen Glanz. Ich bin froh, dass wir zum 30. Juni 2023 unsere Fördermittel aus dem Programm Europäischer Fonds für regionale Entwicklung untersetzen konnten und jetzt mit voller Kraft die Etablierung der Ausstellung voranbringen können, um im November ein grandioses Museum zu eröffnen“, so Bürgermeisterin Kerstin Wolf.
Aktuell wurde ein Betonergänzungsbau im ehemaligen Innenhof inklusive neuer Haupttreppe und ein begrüntes Flachdach sowie eine wellenartige Außenbekleidung, die Stoffbahnen darstellen soll, errichtet. In Richtung Mühlgraben wurde eine Glasfassade und ein umlaufendes Glasdach zwischen dem Ergänzungs- und dem Altbau montiert. Der Westflügel erhielt ein neues Treppenhaus und der Südflügel des Altbaus neue Ziegeldecken und einen Aufzug. Sämtliche Fenster wurden erneuert und restauriert. Auch die Fassade wurde einer Komplettsanierung unterzogen, indem sie neu verputzt wurde und die Stuckornamentik restauriert wurde. Der Innenbereich erhielt einen Komplettausbau mit abgehängten Decken, teilweise Trockenbauwänden, Eichendielen-, Theumaer-Schiefer- und mineralisch beschichteten Fußböden. Ein besonderer Blickfang ist der eingebaute LED-Lichtboden im Erdgeschoss sowie die Lichtdecke im Zwischengeschoss des Neubaus. In den durchgeführten Leistungen enthalten sind auch Holzwerkstoff-, Stahl-Glas- und Stahlblechtüren, die verbaut wurden.
Momentan laufen noch Restarbeiten. So müssen die Bodenbeschichtung, der Holzbodenbelag sowie der LED-Lichtboden noch fertiggestellt werden. Die Türen werden demnächst noch eingebaut und damit verbundene Einputz- und Malerarbeiten durchgeführt. Außerdem wird die Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär und Elektroinstallation fertiggestellt.
Seit Ende Juli 2020 laufen die Bauarbeiten an dem Projekt. Bis zum 30. August soll alles fertig sein. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung ist für den 12. November geplant. Dann können Besucher auf drei Ebenen Wissenswertes zur Geschichte der Textilindustrie im Vogtland erfahren. Die interaktive und innovative Ausstellung ist geeignet für die ganze Familie. Die Baukosten belaufen sich voraussichtlich auf 11,8 Millionen Euro. Davon sind 6,2 Millionen Euro Fördermittel des Förderprogramms EFRE „Integrierte Stadtentwicklung“. Eine weitere Million Euro Förderung ist beantragt.
Außerdem konnten 400.000 Euro Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und 40.000 Euro des Sonderprogramms Denkmalpflege in Anspruch genommen werden. Weitere 725.000 Euro sind Mittel aus dem Sondervermögen von Parteien und Massenorganisationen der DDR (PMO).
Die an der Sanierung beteiligten fünf Fachfirmen kommen allesamt aus Sachsen, zwei davon aus dem Vogtland.
Kosten und Förderung
Die Gesamtbaukosten betragen aktuell 11.5 Mio Euro davon wurden bisher 7,3 Mio Euro Zuwendungen über das Programm Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE ISE) bewilligt.
Zusätzlich werden über das Bund-Länderprogramm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ 919.000 Euro , die Hans-Leopold-Hartensteinstiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz 400.000 Euro, das Landesamt für Denkmalpflege des Freistaates Sachsen 30.258 Euro und über PMO (Vermögen der Parteien und der ihnen verbundenen Massenorganisatoren der ehemaligen DDR) 725.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Weitere Finanzhilfen sind beantragt.