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Datum: 12.11.2020

Bombenticker der Stadt Plauen, Stand 12.11., Stand 17.30 Uhr: Bombe entschärft

Bombe erfolgreich entschärft+++Straßensperrungen aufgehoben+++Anwohner können zurück in ihre Häuser

Punkt 17.30 Uhr konnte der aus Dresden angereiste Kampfmittelbeseitigungsdienst heute (12.11.) Entwarnung geben: Das am gestrigen Mittwoch in der Bismarckstraße gefundene 50-Kilo-Fragment einer einstigen 250-Kilo-Bombe mit aktiven Zünder ist erfolgreich entschärft worden.
Das bedeutet Entwarnung für die Evakuierten, sie können zurück in ihre Häuser. Die Straßensperrungen wurden aufgehoben. Die _Straßenbahnen nehmen ihren Fahrbetrieb wieder auf.
Es war in einem Radius von rund 500 Metern evakuiert worden.

Eine Herausforderung ergab sich, weil das Helios Vogtland-Klinikum im geplanten Evakuierungsbereich lag, diese dort aber nicht umsetzbar war. Eine Lösung fand sich: Um das Bombenfragment wurden Betonblöcke und Stahlwände als Schutzwall aufgebaut, so dass das Klinikum seine Patienten vor Ort lassen konnte.
Eine weitere Herausforderung stellten Anwohner dar, die mit Covid-19 infiziert waren oder deshalb unter Quarantäne standen. Dieser wurden vom Rettungszweckverband unter Einhaltung der Hygieneregeln in eine gesonderte Unterkunft transportiert.

250 Einsatzkräfte (Feuerwehr, Berufsfeuerwehr, Rettungszweckverband, Mitarbeiter der Stadtverwaltung) waren am Einsatz beteiligt. Ab 12 Uhr begann planmäßig die Evakuierung.
Folgende Freiwillige Feuerwehren waren beteiligt: Ffw Zwoschwitz, Kauschwitz, Jößnitz, Stadtmitte, Stöckigt, Thiergarten, Straßberg, Großfriesen


Hintergrund
Plauen wurde im 2. Weltkrieg zu 75 Prozent zerstört, 45.000 bis 50.000 Bomben waren auf die Stadt abgeworfen worden.
Noch heute spürt die Stadt die Nachwirkungen, noch heute werden z.B. bei Sondierungen für Baustellen oder bei Grabungsarbeiten immer wieder Bombenrelikte aus jener Zeit gefunden. Diese Bombenblindgänger sind nach wie vor eine erhebliche Gefahr, denn meist sind die Sprengkörper noch immer intakt, durch Alterung werden sie sogar empfindlicher.
Statistische Aufzeichnungen gibt es seit Mai 1979. Seither wurden mit dem heutigen Fragment 72 Bombenblindgänger unterschiedlicher Größe gefunden, davon 34 75-Kilo-Bomben und 25 250-Kilo-Bomben. Nach den Aufzeichnungen war die bisher größte Evakuierungsaktion mit rund 4000 Betroffenen im Juni 2019, damals an der Baustelle an der Syrastraße am Schlosshang.