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Zukunftszentrum: Glückwunsch an Halle

Nach der Empfehlung der Jury, das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ in Halle anzusiedeln, ist die Enttäuschung in Leipzig und Plauen groß. Beide Städte hatten sich gemeinsam beworben, um die Bundeseinrichtung nach Sachsen zu holen.

Oberbürgermeister Steffen Zenner zur Entscheidung zum Zukunftszentrum

„Die Jury hat ihre Entscheidung getroffen und wir gratulieren dem Sieger, Halle. Auch wenn wir uns letztlich nicht durchsetzen konnten, ist für uns die gemeinsame Bewerbung trotzdem ein großer Erfolg. Der enge und intensive Austausch der letzten Monate hat gezeigt, wie sehr beide Städte voneinander profitieren und lernen können und wie wichtig der Brückenschlag zwischen Großstadt, Oberzentren und ländlichem Raum für die Zukunft unseres Landes ist. Wir haben durch die Bewerbung viele Ideen für eine engere Zusammenarbeit von Leipzig und Plauen in Wissenschaft und Kultur entwickelt, die wir auch weiter verfolgen wollen und werden“, betont Plauens Oberbürgermeister Steffen Zenner.

„Wir haben gemeinsam mit Plauen für die Ansiedlung des Zukunftszentrums mit großer Energie und viel Emotionen gekämpft. Wir haben viel voneinander gelernt und wir werden diese Brücke weiter bauen. Doch bei aller Enttäuschung freuen wir uns für Halle und ganz Mitteldeutschland. Der Mitteldeutsche Raum wird insgesamt profitieren, auch Leipzig. Unser geplantes Forum für Freiheit und Bürgerrechte wird ganz selbstverständlich Partner des Hallensischen Zentrums werden. Der Jury, die vor keiner leichten Aufgabe stand, danke ich für ihre engagierte Arbeit“, unterstreicht Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung.

Der ausdrückliche Dank beider Oberbürgermeister geht an das gemeinsame Bewerbungsteam sowie an die zahlreichen Unterstützer aus Politik, Wissenschaft, Kultur und den Stadtgesellschaften, die „unsere Bewerbung erst möglich gemacht und sie mit Leben erfüllt haben“.

Insgesamt hatten sich sieben Orte in Ostdeutschland als Standort für das geplante Zukunftszentrum beworben. Neben Leipzig und Plauen waren Frankfurt/Oder, Halle sowie Eisenach, Jena, Mühlhausen und Sonneberg am Start. Nach Sichtung der eingereichten Unterlagen hatte die 15-köpfige Jury fünf Bewerberstädte besucht.




"Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten“ (August Bebel) – den Weg der Friedlichen Revolution verstehen, die Wiedervereinigung und die daraus entstehenden Entwicklungen nachvollziehen können, eine Prognose für die Zukunft wagen, das sind Themen, die im „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ ein Zuhause finden sollen.

Bis 2028 soll in Ostdeutschland ein solcher „Knotenpunkt für die wissenschaftliche und kulturelle Auseinandersetzung mit der weitreichenden und alle Lebensbereiche umfassenden Transformationserfahrung im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung Deutschlands einerseits und der inneren Einheit des Landes andererseits“ entstehen. Das Zentrum soll zu Transformationsprozessen in Deutschland, aber auch zu Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa sowie zum Zusammenhalt in Europa forschen.

Der Bund hat die Bewerbungsphase für das Zukunftszentrum am 1. Juli gestartet. Die Städte Plauen und Leipzig bewerben sich gemeinsam um einen Doppelstandort: wo, wenn nicht hier könnten ideal die „Erfahrungen der Ostdeutschen im Wandel und die Bedingungen für gelingende Transformation für zukünftige Herausforderungen erforscht und vermittelt werden“, wie von der Regierung gefordert wird?

Unterstützer der sächsischen Bewerbung