Fabrik der Fäden: Woher die Spitzenstadt ihre Namen hat
Spitzen-Erlebniswelt in der Fabrik der Fäden
Multimedial erlebbar und mit architektonischen Glanzlichtern durchsetzt - die „Fabrik der Fäden“ in der Elsteraue zählt zu den Perlen der vogtländischen Museumslandschaft. Modernes Design trifft auf klassische Architektur. Im barocken Manufakturgebäude, das zum Vogtlandmuseums gehört, entdecken Besucher auf 1200 Quadratmetern die Historie der vogtländischen Textilindustrie. Bis heute ist die Spitzenstadt eng mit dieser Geschichte verwoben. Verbunden mit dem Leben und Wirken der Menschen, spannt sich der Bogen von der Blütezeit über die Brüche nach dem Mauerfall bis hin zu neuen Perspektiven moderner Textilien. Das für über 14 Millionen Euro aufwendig umgebaute und sanierte Industriedenkmal an der Bleichstraße hat einiges zu bieten.
Mächtige Räder und filigrane Spitzenmuster
Effektvolle Rauminszenierungen kombiniert mit spielerischen Elementen machen den Besuch zu einem Erlebnis für alle Generationen. Als verbindendes Gestaltungselement ziehen sich die filigranen Muster der berühmten Plauener Spitze durch alle Räume. Gäste gehen im Erdgeschoss über einen kunstvoll in Szene gesetzten LED-Fußboden, der zwischen mehreren Motiven wechselt. Mächtige Räder aus dem Dampfmaschinen-Zeitalter schlagen die Brücke zu den Anfängen der Industrialisierung. Im Fokus steht die wandelbare Spitzenstickerei mit ihren mechanischen und handwerklichen Raffinessen. Die ausgestellten Stick- und Nähmaschinen geben Einblicke in die technische Weiterentwicklung der Branche.
Vom Spiegeltunnel bis zum Hologramm
Zu den Highlights gehört ein kaleidoskopartiger Spiegeltunnel mit Spitzenmustern. Zwischen Art-Deco-Gardinen und filigranen Tischläufern entdecken Museumsbesucher verschiedene dekorativ in Szene gesetzte Kleider und Accessoires. Zu den Hinguckern gehört ein 120 Jahre altes Hochzeitskleid aus Spitze mit Tüllstickerei. Multimediale Inszenierungen und interaktive Stationen gehören zum Konzept der Schau. Historische Filmschnipsel und Projektionen preisgekrönter Spitzenkleider nehmen die Besucher in Plauens Goldenes Zeitalter mit. So flimmert das extravagante Gewinnerkleid der Pariser Weltausstellung von 1900 als Hologramm in den Raum. Mit textilen Hightech-Ideen fürs 21. Jahrhunderts schließt sich der Kreis.
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Interview Sebastian Dressel
- geführt im Mai 2025 -
Sebastian Dressel ist seit Anfang 2024 Fachdirektor des Vogtlandmuseums. Die „Fabrik der Fäden“ ist Teil dieser Museumslandschaft. Im ersten Jahr nach der Eröffnung wollten rund 30.000 Besucher die Schau sehen. Welche Reaktionen gab es bisher auf die Ausstellung?
Das Feedback ist durchweg positiv. Beeindruckt sind die Gäste von der Verbindung alter und moderner Elemente im Gebäude. Besonders gut kommt das große offene Forum mit der Stickmaschine und unser Spitzen-Kaleidoskop an.
Die Schau mit ihren architektonischen und inhaltlichen Glanzpunkten hat Strahlkraft über die Region hinaus. Woher kommen die Besucher?
Die Besucher kommen aus ganz Deutschland und vereinzelt auch aus dem Ausland. Einmal konnten wir Gäste aus Kanada begrüßen. Mit der University of Nottingham gab es einen fachlichen Austausch zum Thema Textil.
Was macht den Rundgang aus ihrer Sicht so interessant für die Gäste?
Ich denke, es ist die Verknüpfung von spielerischen Mitmachstationen und fachlicher Vermittlung.
Sie und ihr Team haben sicher noch viele Ideen, die sie im historischen Manufakturgebäude realisieren wollen. Was ist geplant?
Wir wollen in der Dauerausstellung weitere kreative Stationen rund ums Thema Textil umsetzen. Geplant ist beispielsweise eine große Puzzlestation, an der die Besucher eine Wickeldecke zusammensetzen können. Außerdem werden wir spezifische Touren für Erwachsene und Schüler anbieten, die die Architektur und die Geschichte des Hauses näher beleuchten.
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