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In den Nachmittagsstunden des 7. Oktober 1989 versammelten sich in Plauen mehrere Tausend Menschen am damaligen Otto-Grotewohl-Platz ("Tunnel"), nachdem eine kleine Gruppe um den 22-jährigen Plauener Jörg Schneider mittels Flugblättern dazu aufgerufen hatte. Ziel war es, den Protest gegen das SED-Regime zum Ausdruck zu bringen. Die Sicherheitsbehörden entschieden sich für eine Machtdemonstration durch den Einsatz zweier mit Wasserwerfern präparierter Tanklöschfahrzeuge. Doch sie verfehlten ihr Ziel, die Menschen auseinanderzutreiben. Daraufhin drängten die aufgebrachten, teilweise wütenden Bürger in Richtung Rathaus. Die Situation drohte zu eskalieren.

Auf dem Foto sieht man Sondereinsatzkräfte der Polizei, die versuchen, Demonstranten mit Gewalt vom Eingang des Neuen Rathauses zurückzudrängen. Die Lage war äußerst angespannt und der (friedliche) Ausgang zu diesem Zeitpunkt noch völlig offen. Erst der beherzte Eingriff des damaligen Superintendenten Thomas Küttler befriedete die Massen.

Die an diesem Tag in Plauen entstandene Patt-Situation zwischen dem Volk – geschätzt 15.000 Menschen – und der Staatsmacht gab einen wesentlichen Impuls für die Friedliche Revolution. Zwei Tage später gelang in Leipzig der Durchbruch.